Verdacht auf britische Virusmutation in Tirol, Fälle in Wien
Die Coronavirusmutation, die bereits im September in Großbritannien aufgetreten ist, ist nun auch in Tirol und Wien aufgetaucht. In der Tiroler Gemeinde Jochberg (Bezirk Kitzbühel) liegt in 17 Fällen der konkrete Verdacht auf die Virusmutation vor. Eine Erstprüfung durch die AGES habe dies ergeben, teilte das Land am Dienstag mit. In Wien trat die Mutation in einem Senioren- und Pflegewohnheim auf. Die Mutation gilt als weitaus ansteckender als der bisher verbreitete Stamm.
Mit einem endgültigen Ergebnis der Fälle in Tirol sei in einer Woche zu rechnen, hieß es. Zuvor waren bei PCR-Tests Auffälligkeiten festgestellt worden. Laut dem Land handelte es sich bei den Betroffenen um Personen unterschiedlicher Herkunft - zum Großteil britische Staatsbürger. Sie halten sich zu beruflichen Zwecken in Tirol im Rahmen einer Skilehrer-Aus- bzw. -Weiterbildung auf.
Die letzten Anreisenden sollen am 18. Dezember in Tirol angekommen sein. Außerdem wurde bei weiteren Personen aus den Bezirken Kufstein und Kitzbühel auffällige PCR-Profile festgestellt, hieß es. Der Bund ordnete indes an, die Bevölkerung in Jochberg ab sofort umfassend auf das Coronavirus zu testen. Den Bürgern wurde dringend empfohlen, einen PCR-Test durchführen zu lassen.
In dem betreffenden Senioren- und Pflegewohnheim in Wien - es handelt sich nicht um eine städtische Einrichtung - sei es nach den Feiertagen zu einer auffälligen Häufung an Coronavirus-Infektionen gekommen, berichtete der Sprecher der APA. Von 101 Heimbewohnern und -bewohnerinnen seien 42 erkrankt. Dies habe den Träger des Hauses alarmiert.
„Die meisten Bewohner weisen keinerlei oder lediglich sehr geringe Symptome auf. In enger Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden von Bund und Land hat der Träger deshalb eine Sequenzierung der Abstriche durch die AGES veranlasst. Diese Sequenzierung sollte Klarheit darüber bringen, ob es sich bei dem Virus bereits um die mutierte Variante B.1.1.7. handelt. Mittels eines speziellen PCR-Verfahrens konnte die AGES nun eine mutierte Variante identifizieren“, hieß es in einer der APA übermittelten schriftlichen Stellungnahme.
Ob es sich in allen 42 Fällen um die Mutation handelt, war vorerst nicht bekannt. In dem betreffenden Haus wurde jedenfalls ein Besuchs- und Aufnahmestopp verhängt.
Anfang Jänner wurde die B.1.1.7.-Mutation erstmals in Österreich nachgewiesen. Verdachtslagen, dass die Mutation grassiert, gibt es auch in Salzburg.