Wifo-Studie

Jobkrise trifft Junge und Arbeiter im Tourismus am härtesten

Vor allem junge Arbeiter im Tourismus haben keinen Job.
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Größter Beschäftigungsrückgang laut Wifo-Studie in Tirol und Salzburg wegen ausbleibendem Wintertourismus.

Wien – Die Corona-Krise hat im vergangenen Jahr für eine Rekordarbeitslosigkeit gesorgt. Junge, Arbeiterinnen und Arbeiter sowie ausländische Arbeitskräfte in den Branchen Tourismus, Gastronomie sowie im Arbeitskräfteverleih waren am stärksten betroffen, zeigt eine aktuelle Wifo-Studie. Nach Bundesländern war der Beschäftigungsrückgang in Tirol und Salzburg aufgrund des ausbleibenden Wintertourismus am größten.

„Die Beschäftigungsentwicklung in den nächsten Wochen und Monaten wird in erheblichem Maße vom weiteren Verlauf des Infektionsgeschehens und den damit verbundenen (noch verbleibenden) Aussichten für den Wintertourismus und die Gastronomie und den Rahmenbedingungen für die kontaktintensiven Bereiche abhängen“, so die Studienautorin Julia Bock-Schappelwein. Im Corona-Jahr 2020 lag die Beschäftigung in Österreich zu Jahresende um 3,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau, im Jahresdurchschnitt, das heißt einschließlich der Zeit zu Jahresbeginn vor dem ersten Lockdown beliefen sich die Beschäftigungseinbußen auf 2,0 Prozent, so das Wirtschaftsforschungsinstitut.

Im Jahresdurchschnitt gab es im Tourismus um fast ein Fünftel weniger Beschäftigte, im Arbeitskräfteverleih um 13,8 Prozent weniger, in den Reisebüros im Schnitt 10 Prozent. Im Freizeit- und Kulturbereich sind die Beschäftigtenzahlen um 6,7 Prozent zurückgegangen, in den persönlichen Dienstleistungen um 4,5 Prozent, in den darin enthaltenen Friseur- oder Kosmetikstudios um 7,8 Prozent.

Junge Arbeitskräfte im Alter zwischen 20 und 24 Jahren waren im Krisenjahr 2020 besonders stark betroffen. „Sie sind nicht nur relativ oft in den besonders betroffenen Branchen beschäftigt, sondern zählen angesichts ihrer vergleichsweise kurzen Betriebszugehörigkeit auch zu den ersten Belegschaftsteilen, die in einer Krise den Arbeitsplatz verlieren“, erläutert Bock-Schappelwein. Im Jahresdurchschnitt 2020 lag die Beschäftigung in dieser Altersgruppe um 5,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Arbeiter waren seit Beginn der Krise stärker vom Beschäftigungsabbau betroffen als Angestellte oder Beamte, da sie im besonders betroffenen Bereich Tourismus viel häufiger beschäftigt sind. Im Jahresdurchschnitt beliefen sich die Beschäftigungsverluste auf 5,8 Prozent. Männer waren zu Beginn der Krise, Frauen zu Jahresende stärker betroffen, heißt es laut Wifo. (APA)

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