5-Euro-Wohnen in Tirol: Offensive an vielen Fronten gefordert
Grüne drängen nach magerer Bilanz auf forcierten Sozialwohnbau. SPÖ fordert mehr Dynami ...
Ende März soll der multifunktionale Neubau an der Salzstraße bezogen werden – neben Gemeindeamt und Bank finden auch Wohnungen Platz.
Innsbruck – Ob und wann es eine offizielle Einweihungsfeier geben kann, steht derzeit pandemiebedingt in den Sternen. Dennoch ist die Vorfreude auf das neue Gemeindehaus in Flaurling groß: Das Mehrzweckgebäude direkt an der Salzstraße sieht der baldigen Fertigstellung entgegen.
Der marode Vorgängerbau wurde im Herbst 2019 abgerissen, danach begann die WE (Wohnungseigentum) mit dem Neubau, der laut BM Brigitte Praxmarer nun Ende März bezogen werden soll. Bis dahin gilt es für die Ortschefin und ihre Mitarbeiter noch im Ausweichquartier in der Oberen Pfarrsiedlung – wo das Gemeindeamt schon früher einmal situiert gewesen war – zusammenzurücken.
Das neue Haus vereint viele Nutzungen: Im ersten Stock finden neben Bürgermeisterin, Amtsleiter oder Waldaufseher auch das Bürgerservice und ein neuer Sitzungssaal Platz. Der Sozialraum im Erdgeschoß kann vom Sprengelarzt ebenso genützt werden wie für kleinere Veranstaltungen, der Keller wird zum Archiv. Die Kosten für diese Räume – rund 1,1 Mio. Euro – trägt die Gemeinde selbst, laut Praxmarer ist der Übergangskredit in zwei Jahren abbezahlt. Von Landesseite gab es Bedarfszuweisungen. Im Parterre zieht zudem die Raiffeisenbank Telfs-Mieming ein, die ihre Räume selbst ankaufen wird.
Den Rest des Komplexes bilden sieben Wohnungen, die von der Gemeinde bereits vergeben wurden. Das Gesamtinvestitionsvolumen liegt bei rund 2,4 Mio. Euro.
Markant ist die Fassade des Gemeindehauses: Im Zuge eines „Kunst am Bau“-Projektes wurde sie mit dorfbezogenen Sprachexperimenten des Wortkünstlers Wilfried Schatz („Schicksalzstraße“, „Flowerling“ etc.) sowie dem Gemeindewappen ausgestaltet, das sich vom Familienwappen des bekannten Flaurlinger Geistlichen und Bibliotheksstifters Sigmund Ris ableitet.
Übrigens: Gemeinsam mit der WE und dem Anbieter „floMOBIL“ startet Flaurling – durchaus ungewöhnlich für eine 1300-Einwohner-Gemeinde – auch ein Carsharing-Projekt: Das Auto soll im April eintreffen und am Parkplatz hinter dem neuen Gemeindeamt bereitstehen, nutzbar für das ganze Dorf. (md)