Corona-Krise

Neue Lücken im Kulturkalender: Osterfestival im Juni, Erler Festspiele fraglich

Hannah Crepaz verlegt das Osterfestival in den Frühsommer.
© Michael Kristen

Im Frühling wollte sich Tirols Kultur zurückmelden, Corona will es anders. Das Osterfestival kommt erst im Juni, die Erler Frühlingsfestspiele sind noch fraglich.

Innsbruck, Erl – Ostersonntag fällt heuer auf den 4. April und somit auf einen relativ frühen Termin. Viel zu früh jedenfalls für eine traditionell rund um diesen hohen Feiertag gruppierte Kulturveranstaltung: Das „Osterfestival Tirol“ 2021, geplant zwischen 19. März und 4. April, muss wie schon im Vorjahr erneut verschoben werden.

Die Geschichte wiederholt sich, weil der Kampf gegen die Corona-Seuche Kultur im größeren Rahmen noch nicht zulässt. Wann Kultur live vor Publikum grünes Licht erhält, blieb bei der am Montag von der Bundesregierung verkündeten sanften Lockdown-Retusche offen. Am 15. Februar soll man mehr wissen. In Tirols Kulturszene rechnen viele damit, dass mit einem Okay für Veranstaltungen erst nach Ostern zu rechnen ist.

Hannah Crepaz, die Leiterin des Osterfestival Tirol, geht unter derartigen Vor- bzw. Fragezeichen auf Nummer sicher: Sie verfrachtet die 33. Auflage des Osterfestivals in den Frühsommer. Von 9. bis 27. Juni soll das Festival mit Musik, Tanz und Performances in Hall und Innsbruck nachgeholt werden. Das Programm folgt demnächst.

Tirols Kulturkalender war heuer zu Ostern ursprünglich geradezu überbelegt. Neben dem Osterfestival woll(t)en fast zeitgleich die Festspiele Erl, als Ersatz für die abgesagten Winterfestspiele, von 25. März bis 5. April mit „Frühlingsfestspielen“ aufwarten. Konzerte und die Opern „Don Pasquale“ und „L’Amico Fritz“ sind eingeplant.

Fix ist das alles nicht mehr. Auf Nachfrage der TT heißt es im Erler Festspielhaus, dass über die Durchführung des Frühlingsfestivals noch zu entscheiden sei. Man orientiere sich an den Vorgaben der Politik. Die Zeit drängt. Ab 2. März soll in Erl geprobt werden. Das Festspielorchester, es stammt aus Weißrussland, müsste unter Visa- und Quarantäneauflagen anreisen.

Beim Kammermusik-Festival „Musik im Riesen“ in den Swarovski Kristallwelten in Wattens zog man schon vor ein paar Tagen die Reißleine. Die Veranstaltung (20. bis 23. Mai) wurde abgesagt.

Etwas besser ist die Ausgangslage bei Tirols größtem Kulturanbieter. Das Tiroler Landestheater probt unverdrossen weiter und könnte mit wenigen Tagen Vorlauf in den Spielmodus wechseln.

Zwei weitere Fixpunkte des Kulturjahres setzen alle Hoffnung in ihren späten Termin. Das alternative Musikfestival „Heart of Noise“ soll von 3. bis 5. Juni das Innsbrucker Haus der Musik in Schwingung versetzen. Und die „Innsbrucker Promenadenkonzerte“ sollen unter ihrem neuen Leiter Bernhard Schlögl von 3. Juli bis 1. August erklingen. 36 Orchester wurden eingeladen – bei aller Planungsunsicherheit.

Zur Erinnerung: Nach den derzeit gültigen Regeln sind bei Veranstaltungen indoor maximal 500 und im Freien 750 Besucher zulässig. Diese müssen einen negativen Corona-Test vorweisen, nicht älter als zwei Tage. (mark)

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