Arbeit, Hobby und ein gemeinsamer Haushalt: Spots für Gleichstellung
Diözesane Organisationen plädieren in Spots für faire Aufteilung der Versorgungsarbeit. Die vier Spots sind bis zum Josefitag, 19. März, zu sehen.
Innsbruck – „Ganze Männer machen halbe-halbe“ – die TV-Spots haben Österreich 1996 wochenlang erregt. Überholt haben sie sich leider nicht – im Gegenteil. Die Corona-Krise hat eine Verschlechterung für Frauen im Gepäck: mehr Care-Arbeit und Gewalt, weniger Geld. In der Pandemie wächst die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern. Ein breites Bündnis von Organisationen der Diözese Innsbruck sowie Caritas, die Tiroler Plattform für Alleinerziehende und die Mannsbilder starten mit dem heutigen Valentinstag die Medienkampagne „Hausarbeit ist mehr als Home-Office“.
Die vier Spots sind bis zum Josefitag, 19. März, zu sehen. Eine erste Szene zeigt einen Bauern beim Ausmisten im Stall und dann beim Putzen der Kloschüssel in der Wohnung. Die Botschaft: „Etwas haben alle Arbeiten gemeinsam. Sie gehören gemacht.“ Klaus Heidegger, Vorsitzender der Katholischen Aktion der Diözese Innsbruck, sagt zur Kampagne: „Ein anderes Leben ist möglich, wo Haus- und Kinderarbeit fair verteilt sind. Wir Männer sind bereit dazu.“
📽️ Video | „Hausarbeit ist mehr als Home-Office“
Seit Anfang der 80er hat sich der Anteil der Männer, die Hausarbeit verrichten, von einem Viertel auf drei Viertel erhöht. Doch Frauen erledigen immer noch deutlich mehr unbezahlte Arbeit. Diese ungleiche Verteilung hat für Frauen viele negative Konsequenzen, wie schlechtere Karrierechancen und geringeres Einkommen. Studien der WU Wien haben gezeigt, dass sich „vor allem ab dem Zeitpunkt, ab dem Kinder im Haushalt leben, traditionelle Rollenbilder etablieren, aus deren Fahrwasser viele Frauen nicht mehr herauskommen“. Frauen würden in Summe mehr Arbeit leisten.
Und nun noch Corona: „Ausgangsbeschränkungen erhöhen die unbezahlte Arbeit enorm, Leistungen wie Kindergärten und Schulen, die Hilfe durch Großeltern sowie zugekaufte Entlastungen wie Reinigungskräfte sind weggebrochen“, schließt Heidegger. (pla)