Kampf um Play-off-Ticket: Jetzt müssen Haie die Zähne zeigen
Der harte Weg zu einem Play-off-Ticket beginnt für die Innsbrucker Haie heute (18.30 Uhr) bei den Graz 99ers. Und jedes einzelne der zehn Spiele in der Qualifikationsrunde hat quasi Endspielcharakter.
Von Alex Gruber
Innsbruck – Nach dem zweimaligen direkten Play-off-Einzug (2017 und 2018) in den Top sechs unter Rob Pallin müssen die Haie zum dritten Mal in Serie den „Umweg“ über die Qualifikationsrunde wählen, um ein drittes Mal seit dem Wiedereinstieg in die höchste Spielklasse (2012) ein Ticket fürs Viertelfinale zu ergattern.
Vor dem ersten Match in Graz sind die Haie in der Jägerrolle, befinden sich als Vierter der Quali-Runde hinter jenen drei Plätzen, die eben noch den Weg in die Play-offs ebnen. Das Gute daran: Mit einem Sieg über Graz steht man in den Top drei. Das weniger Gute: Bei einer Niederlage in der Steiermark wächst der Rückstand auf einen oder mehrere Konkurrenten und steigert sich der Druck für das Sonntags-Heimspiel gegen Bratislava gleich exponentiell.
„Wir brauchen nicht zu weit vorausdenken. Jedes einzelne Spiel ist extrem wichtig“, notierte HCI-Cheftrainer Mitch O’Keefe bei der gestrigen Anreise in die Steiermark. Normal reisen die Haie immer erst am Matchtag an, die Bedeutung der heutigen Partie wurde mit der vorzeitigen Abreise unterstrichen.
Bitter, dass Bully-König Felix Girard (Ellbogenverletzung) wieder nicht mit von der Partie sein kann, zumal beim dünnen Innsbrucker Line-up jeder Mann zählt. „Sein Ausfall schmerzt, aber wir müssen wie schon zuletzt in Villach einen Weg finden zu gewinnen“, fordert O’Keefe von jedem Einzelnen („alle sind positiv aufgeregt“) ein paar Prozent mehr.
Die internen Hochrechnungen unter den Teamleadern im Haifischbecken hätten ergeben, dass man wohl sieben der zehn Spiele gewinnen müsse, um ein Play-off-Ticket zu ergattern. Selbst die Black Wings Linz, die im Grunddurchgang zuletzt drei Spiele in Serie (darunter gegen Grunddurchgangssieger Bozen und Salzburg) gewannen, sind mit Neuzugängen und neuer positiver Energie nicht abzuschreiben. Weswegen man die Bedeutung eines guten Starts nicht extra untermauern muss.
An der eigenen DNA, im Vorwärtsgang waren die Haie über 40 Runden besser als in der Rückwärtsbewegung, wolle man festhalten, Details in der eigenen Defensivzone natürlich trotzdem verbessern. Das Motto „Stay out of the bench“, dass man auf der Strafbank eben keine Spiele gewinnt, müssen „Bad Boy“ Braden Christoffer und Co. verinnerlichen. Rund um Topscorer Daniel Ciampini sollen dann an vorderster Front die Lichter angehen.
„Jetzt kommt die Zeit, für die man im Sommer so hart trainiert. Entweder die Saison geht weiter oder man verabschiedet sich vorzeitig in den Urlaub. Ich spüre eine gute Energie“, kribbelt es auch bei Co-Trainer Flo Pedevilla.
Detail am Rande: Die Graz 99ers vermeldeten gestern die Neuverpflichtung des Russen Witali Menschiko. Der 31-jährige Verteidiger kam vom KHL-Club Metalurg Magnitogorsk (347 Spiele).