Herausforderung Transit: Tirol kontrolliert und dosiert bereits am Brenner
Kufstein, Brenner – Eine besondere Herausforderung für Tirol wird die Kontrolle der Lkw-Fahrer im Güter-Transit an der bayerischen Grenze in Kiefersfelden sein. Sie müssen nämlich einen negativen Corona-Test vorweisen. Massive Rückstaus auf der Inntalautobahn werden deshalb befürchtet. Durchschnittlich würden 4000 bis 5000 Lkw pro Tag die Inntalautobahn für den Gütertransport nutzen, betont Verkehrsreferentin LHStv. Ingrid Felipe (Grüne).
„Deshalb haben wir mit dem Gesundheitsministerium vereinbart, dass wir ebenfalls bei der Einreise am Brenner kontrollieren werden, um einen geordneten Verkehrsfluss aufrechtzuerhalten“, erklärt LH Günther Platter (VP). Jenen Fahrzeuglenkern, bei denen die Durchreise nicht garantiert werden kann, wird die Weiterfahrt untersagt. Man lasse es nicht zu, dass Tirol der Parkplatz Europas werde, sind sich Platter und Felipe einig.
Die Verkehrsreferentin geht nicht davon aus, dass die ab heute geltenden Einreisebestimmungen für Deutschland unmittelbar ab Inkrafttreten allen Lenkern in vollem Umfang bekannt sind und sie dementsprechend negative Corona-Testergebnisse mitführen. „Deshalb ist zu befürchten, dass Lkw von der deutschen Bundespolizei über die Autobahnstelle Kiefersfelden wieder zurück nach Tirol gewiesen werden“, erklärt Felipe. Für sie sind die Kontrollen am Brenner notwendig, um einen Verkehrskollaps im Inntal zu verhindern. „Obwohl Tirol unterstellt wird, in Fragen des europäischen Warenverkehrs uneuropäisch zu handeln, haben wir auch in der schwierigen Corona-Zeit – unter anderem mit dem Aussetzen von Wochenendfahrverboten – immer auf gemeinsam vollziehbare Regeln im Sinne der Versorgungssicherheit gepocht.“ (pn)