Überraschender Zuwachs in schwierigen Zeiten
Tirols Tennisvereine trotzen Corona: Die Meldungen für die Meisterschaft übersteigen die Erwartungen, aber man blickt sehnsüchtig in die Schweiz.
Von Sabine Hochschwarzer
Innsbruck –Mit Meldeschluss am Montag war klar: Tirols Tennisspieler sitzen bildlich bereits auf ihren Tennisschlägern. Für die Tiroler Mannschaftsmeisterschaft, die am 15. Mai beginnen soll, haben sich insgesamt 737 Mannschaften von den Altersklassen U9 bis „Herren 80“ gemeldet. Im Vorjahr waren es noch 661 Teams gewesen. „Es zeigt, dass die Leute schon sehr hungrig sind, obwohl es bis dato kaum eine Perspektive gibt, wieder in der Halle zu trainieren“, sagt Walter Seidenbusch, Tirols Tennisverbandspräsident. „Es freut uns jedenfalls sehr, dass sich so viele trotz der Umstände einer Meisterschaft stellen.“
Noch mehr freut allerdings der Zuwachs im Nachwuchs: Dort haben sogar rund 20 Prozent mehr Teams als im Vorjahr genannt. „Ehrlich gesagt befürchteten wir einen Rückgang“, erklärt TTV-Administratorin Petra Russegger, „denn die aktuelle Lage ist wirklich problematisch“.
Welche Auswirkungen die Corona-bedingt notwendige Trennung zwischen Spitzen- und Breitensport (Trainingserlaubnis versus Verbot) vor allem im Nachwuchsbereich haben werde, sei noch nicht abzusehen, so Russegger, „umso sehnsüchtiger blicken wir in die Schweiz“. Dort sind die Tennishallen für alle Kinder und Jugendlichen unter 16 Jahren geöffnet. Vorarlberger Kinder würden deshalb auch dorthin ausweichen, erklärt Seidenbusch: „Die Frustration wird jedenfalls immer größer, weil Perspektive und Relation fehlen. Wir werden von einer Woche auf die nächste vertröstet. Derzeit müssen wir sogar hoffen, dass man uns im April im Freien das Spielen erlaubt.“
Die Termine stehen jedenfalls – auch für die Bundesliga ab 13. bzw. 22. Mai mit sieben Tiroler Klubs: Wörgl, IEV (Damen), Schwaz, Telfs (Herren) in der ersten Liga und Schwaz, Kufstein (D) bzw. Silz (H) in der zweiten.