Gerichtssplitter

Junger Tiroler Hochstapler muss für 18 Monate hinter Gitter

Ein junger Tiroler hat Luxusautos ausgeliehen, hatte aber kein Geld am Konto.
© Fellner Reinhard

Gutes Elternhaus, solide Ausbildung. Dennoch muss ein 28-jähriger Tiroler rechtskräftig für eineinhalb Jahre ins Gefängnis. Tatvorwurf: schwerer gewerbsmäßiger Betrug.

⚖️ Gutes Elternhaus, solide Ausbildung. Dennoch muss ein 28-jähriger Tiroler seit gestern rechtskräftig für eineinhalb Jahre ins Gefängnis. Tatvorwurf: schwerer gewerbsmäßiger Betrug. Die guten Verhältnisse waren dem 28-Jährigen offenbar nicht genug. Der junge Mann strebte – zumindest materiell – nach mehr. So hatte er es sich angewöhnt, mit teuren Autos vorzufahren. Die waren über einen großen Autoverleiher freilich allesamt nur geliehen. Auch ein teures Elektrofahrzeug sollte ausgeführt werden. Der schöne Schein ruhte freilich auf keinem gesicherten finanziellen Fundament. Eine Erfahrung, die auch der Vermieter des 28-Jährigen und sogar eine Krankenanstalt nach einer Behandlung machen musste. All dies war kein Einzelfall – weitere Ermittlungen laufen (es gilt die Unschuldsvermutung). Dennoch beschwor der 28-Jährige gestern den Richtersenat am Oberlandesgericht (OLG), den angefochtenen Teil (sechs Monate) seiner Strafe zu mildern. „Das Gefängnis war für mich wirklich eine prägende Zeit. Keine Familie, keine Freunde, Weihnachten allein in der Zelle. Ich verspreche, ich werde nie mehr etwas anstellen!“ Auch eine Psychotherapie will der Mann nach der Haft besuchen, dazu seine Gläubiger entschädigen. Die Urteilskraft der Richter konnte das Flehen trotzdem nicht erweichen. Es blieb insgesamt bei 18 Monaten Haft: „Mit der Zusatzstrafe sind Sie ohnehin schon gut ausgestiegen und eine Bedingte ist bei Ihren Vorstrafen ja sowieso ausgeschlossen“, so OLG-Senatspräsident Anton Mayr.

⚖️ Betrügereien fallen indes einem 24-Jährigen gleich mehrfach auf den Kopf. So war der Unterländer bereits am Landesgericht Salzburg mit zwei Jahren Haft recht streng bestraft worden. In Innsbruck ging es gestern um 14 herausgelockte Apple-Produkte im Wert von 18.861 Euro. Richter Bernhard Rüßkamp beließ es bei einer Zusatzstrafe von drei Monaten: „In Salzburg hat es ja schon ordentlich gerauscht, aber eine kleine Erhöhung ist heute dennoch notwendig!“ Der Geläuterte nahm das Urteil dennoch sofort an und versprach, alle Schäden gutzumachen. (fell)

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