Seit Jahren Platznot: Optikerschule in Hall sieht Ausbau entgegen
Von Michael Domanig
Hall – In der Kaiser-Max-Straße im Norden von Hall steht Österreichs einzige Fachberufsschule für Fotografie, Optik und Hörakustik. Auch die HTL für Optometrie ist bundesweit einzigartig. Allerdings herrscht am Standort seit Jahren Platznot. Gerade im Bereich Optik würden die Ausbildungszahlen weiter steigen, sagt Schulleiter Markus Rainer. „Hier gibt es keinen Lehrlingsschwund, sondern Zuwachs.“ Im heurigen Sommer soll es nun aber so weit sein: Die lange erwartete Schulerweiterung durch das Land Tirol soll starten.
In einem geladenen Wettbewerb mit zehn Teilnehmern haben sich die Architekten Peter Mayrhofer, Gilbert Sommer und Volker Flamm durchgesetzt. Im Bereich vor dem Bestandsgebäude, dort wo seit 2011 provisorische Containerklassen stehen, soll ein neuer, dreigeschoßiger Baukörper errichtet werden – mit zusätzlichen Labor- und Klassenräumen, Lehrerzimmern und Konferenzraum, einem neuen Dachgarten und mehr, direkt angedockt an den Bestand.
Der Haller Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung mit der Änderung des Flächenwidmungsplans und der Neuerlassung des Bebauungsplans die raumordnerischen Voraussetzungen geschaffen, derzeit läuft die Auflagefrist. Laut Auskunft des Büros von Landesrat Johannes Tratter (ÖVP) ist für Ende April die Einreichung vorgesehen, der Baubeginn soll Anfang Juli erfolgen. Im September 2022 soll der Erweiterungsbau bezugsfertig sein – wobei der Schulbetrieb bis auf geringfügige Einschränkungen während der gesamten Arbeiten aufrechtbleiben soll. Als Kostenziel für das Bauwerk wurden 3,8 Mio. Euro ausgegeben.
Ab Sommer 2023 sollen dann Adaptierungsarbeiten am Bestandsgebäude starten. Ziel ist u. a., die sommerliche Überhitzung zu beheben. Eine Photovoltaikanlage und ein innovatives Be- und Entlüftungssystem sollen zudem zu den Zielen von „Tirol 2050 energieautonom“ beitragen.
Derzeit ist die Berufsschule im Distance Learning, die Information, wie es danach weitergeht, ob schichtweiser Präsenzbetrieb möglich wird, soll laut Rainer noch diese Woche eintreffen. „Wir haben es im Griff, das Distance Learning läuft gut, die Entscheidungen kommen aber immer sehr spät.“ Dass nun die Einreise nach Tirol für Schüler aus anderen Bundesländern wieder möglich wird, ist für den Standort jedenfalls besonders wichtig. Von rund 180 Schülern im aktuellen Lehrgang (die Lehrgänge wechseln alle zehn Wochen) kommen nicht einmal zwanzig aus Tirol.