Die Talstation wird wieder zum Studio für die Innsbrucker Kulturquarantäne
Nächsten Sonntag geht die „Late Night Show“ der Innsbrucker Kulturquarantäne in die zweite Staffel.
Innsbruck – Als vor gut einem Jahr der Kulturbetrieb erstmals die behördlich verordnete Vollbremsung probte, fand die Kulturquarantäne zusammen. Schnell wuchs sich die vom Tiroler Theaterverein „Innpro“ initiierte Facebook-Gruppe zur Plattform für Tiroler Kulturschaffende im Lockdown aus: Videos von Lesungen und Songs wurden gestreamt. Es gab Sketche und Dramolette, gewagtere Interventionen und manche offensiv verwackelte Seltsamkeit.
In den vergangenen Monaten hat die Initiative auch technisch ordentlich aufgerüstet. Die Lange Nacht der Philosophie wurde mitübertragen. Von den „Ohne uns“-Demonstrationen der Kultur-und Veranstaltungsbranche gab es Live-Einstiege. Auf Facebook hat Kulturquarantäne inzwischen rund 5000 Abonnenten, auf YouTube wurden die Videos tausendfach aufgerufen.
Land fördert Projekt mit12.000 Euro
Schon im Sommer funktionierte das Kulturquarantäne-Team die ehemalige Hungerburgbahn-Talstation am Innsbrucker Rennweg in ein Fernsehstudio um und präsentierte eine vom Kabarettisten Johannes Schmid moderierte Late Night Show, in der Tagesaktuelles besprochen und künftige Projekte angekündigt werden. Es ging um Freilufttheater von Brecht bis Holzknecht, begrünte Pkw auf dem Marktplatz und Innsbrucks Open-Mic-Szene. Vier Folgen wurden ausgestrahlt.
Am kommenden Sonntag, 28. Februar, um 21 Uhr, startet die zweite Staffel der Kulturquarantäne Late Night Show. Vorerst sind weitere vier Folgen geplant. Das Land Tirol fördert das Projekt inzwischen mit 12.000 Euro. „Wir haben an dem Format gearbeitet“, sagt Michele Jost, die sich selbst als „Mädchen für alles“ der Kulturquarantäne bezeichnet. Die neue Late Night Show soll noch interaktiver werden. In der ersten Sendung wird die Künstlerin Nicole Weniger über ihr Projekt „Vulkania“ sprechen, die Regisseurin Julia Jenewein einen Ausblick auf Vorhaben des Theater praesent ermöglichen und der Jazz-Gitarrist Felix Kremsner stellt sein neues Album „The Acoustic_Project“ vor.
Außenreporter David Baldessari meldet sich aus dem Mühlviertel – und Johannes Schmids Mit-Moderator „Captain Dichter“ (Christopher Zierl) sorgt für Sicherheit und ausreichend Desinfektionsmittel am Set. Das Corona-Konzept der Late Night Show ist streng, versichert Michele Jost. Alle an der Produktion Beteiligten werden getestet, bevor sie ins Studio können. (jole)