Plattform „tieranzeigen" vermittelt keine Qualzuchtrassen mehr
Innsbruck, Wien – Die Österreichische Plattform „tieranzeigen“ wird ab morgen keine Vermittlungsinserate von so genannten Qualzuchtrassen mehr zulassen. Gründer und Geschäftsführer Markus Paß setzt diesen Schritt, weil es „wichtiger denn je ist, aus Tierwohlgründen sowohl Aufklärung zu betreiben, als auch Maßnahmen zu setzen“, wie er schreibt.
Das Vermittlungsverbot betrifft über 35 Rassen, darunter Katzenrassen wie Perserkatze, Exotic Shorthair und Manx sowie Hunderassen wie Mops, Chihuahua und Französische Bulldogge. Als Qualzuchtmerkmale gelten u. a. zu kurze Nasen, die die Atmung massiv behindern, ein Körperbau, bei dem Erkrankungen vorprogrammiert sind, Faltenwürfe, in denen Entzündungen entstehen, und Merle-Fellzeichnung, die oft mit Taubheit oder Blindheit einhergeht. „Es bedarf einer grundlegenden und dringenden Überarbeitung der Zuchtregeln für diese Rassen, die auch seitens eines verbands- und vereinsunabhängigen Expertengremiums beurteilt und kontrolliert werden sollten“, so Paß. Erst wenn dies sichergestellt sei, „steht einer Vermittlung nichts mehr im Wege“.
Katja Wolf, Pressesprecherin des Österreichischen Kynologenverbandes ÖKV, bezeichnet den Schritt als „sehr polemischen Ansatz. Wir betreiben seit Jahren das Projekt Konterqual mit dem Ziel, die Gesundheit der Rassehunde zu steigern. Es stimmt einfach nicht, dass jeder Hund dieser Rassen Qualzuchtmerkmale hat“. Hunde mit Qualzuchtmerkmalen kommen laut Wolf überwiegend aus dem Ausland. (wa)