Skulptur vor dem Goldenen Dachl: Hass als Kehrseite der Liebe und umgekehrt
Innsbruck – Birgit Fraisl, die Betreiberin des artdepot in der Innsbrucker Riesengasse, ist überglücklich, dass es beim dritten Anlauf endlich geklappt hat, die 1,3 Tonnen schwere Skulptur aus purem Stahl der deutschen Performance- und Medienkünstlerin Mia Florentine Weiss vor dem Goldenen Dachl platziert werden konnte. Abgeladen von einem Laster von drei Feuerwehrmännern der Stadt Goslar, auf deren Hauptplatz die fünf Meter lange und 2,2 Meter hohe Skulptur normalerweise steht, um nun wahrscheinlich bis Sommerende in Innsbruck zu „urlauben“. Vorerst, um dem Goldenen Dachl Konkurrenz zu machen, bevor der absolute Eyecatcher vielleicht in die Maria-Theresien-Straße übersiedeln wird.
„Love Hate“ ist ein Objekt mit zwei sehr unterschiedlichen „Gesichtern“, die sich auf fatale Weise gleichen. Indem sich der Schriftzug „Love“ auf der einen Seite absolut deckungsgleich in „Hate“ auf der anderen verkehrt. Von der Künstlerin als Botschaft für Demokratie und Humanismus gedacht, als Aufforderung, den „allgegenwärtigen Hass auf der Welt in Liebe umzukehren“.
Ein zur Kunst gewordener frommer Gedanke, mit dem Mia Florentine Weiss seit 2018 auf Tournee ist. Gestartet vor dem Münchner Siegestor anlässlich des Gedenkjahrs zum Ende des Ersten Weltkriegs. Um laut Süddeutscher Zeitung in kürzester Zeit zum Instagram-Hit und Touristenmagneten zu avancieren. Bevor die Skulptur in den vergangenen zwei Jahren in verschiedenen europäischen Städten Station machte. Etwa vor dem Brandenburger Tor in Berlin, aber auch in Prag, Brüssel und Moskau. Jeweils begleitet von Happenings, Performances und Reden kulturbewegter Menschen.
Das artdepot widmet Weiss ab 23. März aber auch eine Personale mit neuen Fotoarbeiten und Objekten. Gestartet wird demnächst in den sozialen Medien auch ein Fotowettbewerb, in dem es um die Skulptur „Love Hate“ gehen soll. Die es übrigens auch in Klein gibt: als Editionen aus Acryl, Plastik, Stahl und Marmor. (schlo)