WAC darf auf „großartige Europa-League-Saison“ zurückblicken

Der englische Topclub Tottenham Hotspur hat dem Europa-League-Sensationsteam des WAC klar die Grenzen aufgezeigt. Sechs Tage nach dem 1:4 im von Klagenfurt nach Budapest verlegten Hinspiel folgte am Mittwochabend ein 0:4 in London. Damit schieden die Wolfsberger im Sechzehntelfinale mit dem Gesamtscore von 1:8 aus. Doch auch wenn die Reise nun zu Ende ist, darf der WAC auf eine laut Trainer Ferdinand Feldhofer „großartige Europa-League-Saison“ 2020/21 zurückblicken.

„Wir haben sehr viele Momente erlebt, die uns keiner mehr nehmen wird. Auf dem können wir aufbauen, das können wir uns immer wieder in Erinnerung rufen und schon ein bisschen stolz sein, was wir als Wolfsberg erreicht haben“, betonte der 41-Jährige. „Wir haben großartige Gegner in der Gruppenphase eliminiert mit Feyenoord und ZSKA Moskau, die weit über uns stehen im Normalfall. Und Tottenham war einfach in diesen zwei Spielen qualitativ zu gut über weite Strecken, wobei wir unsere Momente hatten.“

Am Ende habe die „Qualität von Tottenham“ - gleich 17 Spieler der Nordlondoner übertreffen jeweils den Marktwert des gesamten WAC-Teams - den Ausschlag gegeben. „Uns hat in beiden Spielen ein bisschen das Glück gefehlt. Wir hatten in Budapest zwei Stangenschüsse“, erinnerte Feldhofer noch einmal an das Hinspiel. Und am Mittwoch hätte er unmittelbar vor dem 2:0 (50.) gerne einen Elfmeterpfiff gehört, als Cheikhou Dieng alleine vor dem Tor aufgetaucht war und „Kontakt“ mit Tottenham-Verteidiger Eric Dier hatte. „Das könnte auch anders entschieden werden“, meinte Feldhofer.

Dem WAC-Coach war aber klar, dass seine Profis zweimal über sich hinauswachsen hätten müssen, um mit dem Champions-League-Finalisten von 2019 mithalten zu können: „Wir hätten in beiden Spielen einen unglaublichen Sterntag benötigt. Und den hatten wir nicht, dementsprechend sieht es dann ganz klar aus.“

Den Tottenham-Spielern genügten aufgrund ihrer individuellen Klasse „ein paar Zentimeter Raum“, um dann „großartige Dinge vor dem Tor - und auch die Tore“ zu machen. Vor allem der Fallrückzieher von Englands Teamspieler Dele Alli zum 1:0 in der zehnten Minute sei „ein Weltklassetor“ gewesen, wie Feldhofer anmerkte. Gleichzeitig zeigte der Trainer aber auch auf, wie es zu diesem spektakulären Treffer gekommen war: „Da haben wir nicht nah genug verteidigt (...), dass er da den Fallrückzieher ansetzen kann.“

Auch beim 2:0, das der Brasilianer Carlos Vinicius per Kopf erzielte, sei der entscheidende Fehler bereits vor dem Assist von Alli passiert. „Da haben wir zu viel Raum vor der Flanke gegeben und dann nicht den Kontakt in der Box gehabt“, analysierte Feldhofer. „Und das dritte und vierte haben wir uns dann selber geschossen. Da brauchen wir nicht drüber diskutieren.“

Tottenhams Star-Trainer Jose Mourinho lobte Feldhofer unmittelbar nach der Partie für dessen „guten Matchplan. Der WAC hat versucht, hoch zu pressen, und sehr gut organisiert gespielt.“ Seine Elf musste deshalb ein „sehr gutes Spiel“ machen, „mit gutem Teamspirit, guten individuellen Leistungen und fantastischen Toren“, um sich gegen die Kärntner durchzusetzen. Feyenoord Rotterdam, das 1:4 daheim und 0:1 in Klagenfurt verloren hatte, und auch ZSKA Moskau, das beim WAC ein 1:1 erreicht und dann zu Hause 0:1 verloren hatte, war dies nicht gelungen.

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