Wiener fuhr für einen Skitag 1200 Kilometer ins Paznaun
Die Sehnsucht nach Skifahren muss bei manchen groß sein. Ein Wiener machte sich spätabends mit dem Zug in Richtung See auf den Weg für ein paar Stunden auf der Piste.
Wien, See – Die Sehnsucht nach Skifahren muss bei manchen groß sein. Wie die Bergbahnen See berichten, soll ein Wiener für einen einzelnen Skitag extra ins Paznaun angereist sein. Das sind über 1200 Kilometer – nur für wenige Stunden auf der Piste. Am Abend fuhr er dann wieder heim.
Die Geschichte ist eigentlich unglaublich. „Ich bin um 22.55 Uhr mit dem Nachtzug gestartet“, bestätigt Dieter W. auf Nachfrage. Um 6.18 Uhr sei er am Bahnhof in Landeck angekommen und habe sich ein Frühstück organisiert. Dann ging es mit dem Bus weiter nach See. Dort fiel er den Verantwortlichen auf, als er recht früh am Morgen nach der Kassa der Bergbahnen suchte. Für ihn sei das nichts Ungewöhnliches, betont W.: „Ich fahre seit zehn Jahren übers Wochenende quer durch Österreich, weil die Skigebiete im Westen attraktiver sind.“ Hier sei wenig los, während es in Ostösterreich voll und der Schnee sulzig sei. Am Mittwoch ging es dann „Vollgas auf die Piste“, bevor er am späten Nachmittag wieder die Fahrt Richtung Heimat antrat.
Das Ski-Equipment hatte er selbst mit, Schlaf- oder Liegewagen buchte er nicht. „Ich kann in jeder Position schlafen.“ Er achte aber auf die Sicherheit und halte sich an die Corona-Regeln. Der Coronatest, den er vor Fahrbeginn gemacht hatte, sei bei einer Kontrolle verlangt worden. „Ich will mich durch das Virus nicht komplett in der Lebensfreude beschneiden lassen.“
Durchaus überrascht ist man bei den Bergbahnen See über den Wiener Gast. Er sei aufgrund seines Dialekts aufgefallen. „Ich glaube, er ist kein klassischer See-Skifahrer“, betont Bergbahnen-Geschäftsführer Mathäus Tschiderer. See ist derzeit das einzige Skigebiet im Paznaun, das die ganze Woche offen hat. Auch in der kommenden Woche sperrt man wieder normal auf. (TT, mr)