Innsbruck

Umgefallene rote Wand als malerische Projektionsfläche in der Galerie Widauer

Raumintervention von Herbert Hinteregger bei Widauer.
© galerie widauer

Durch eine grüne Raumzeichnung radikal strukturierte Intervention von Herbert Hinteregger in der Innsbrucker Galerie Widauer.

Von Edith Schlocker

Innsbruck – Viele Jahre lang hat Herbert Hinteregger seine Bilder allein mit blauer Kugelschreibertinte „gemalt“. Diese sich selbst auferlegte Ausschließlichkeit hat der inzwischen 51-jährige gebürtige Kirchberger inzwischen zwar aufgegeben, die aus den banalen Schreibgeräten „gemolkenen“ Tinten sind aber nach wie vor das Lieblingsmaterial des Obholzer- und Damisch-Schülers. Der es liebt, mit seiner Kunst Räume zu infiltrieren, auf sie zu reagieren, sie zu irritierend anderen zu machen.

Wie derzeit die Galerie Wid­auer. Ein durch seine markant gerundet nach innen gestülpten roten Fenster und seine offene Zweigeschoßigkeit für jeden Künstler, der die Chance hat, ihn zu bespielen, herausfordernd skulpturaler Raum. Um ihn im besten Fall komplett zu verwandeln, wie es aktuell Herbert Hinteregger tut, indem er in ihm eine neue rote Wand sozusagen umfallen ließ. Um auf diese Weise das klare räumliche Gefüge zu kippen, das Rechtwinkelige der Architektur als Kontrapunkt zur eigentlichen Malerei, die ganz strengen formalen Ordnungen unterliegt, auszuhebeln.

Zelebriert in den unterschiedlichsten Formaten und Varianten auf den galeristischen Wänden genauso wie auf der schrägen roten Ebene. Miteinander verbunden durch eine Raumzeichnung in Grün, der Komplementärfarbe von Rot. Denn zufällig ist bei dem, was Herbert Hinteregger tut, nichts. Auch nicht, dass er hier Arbeiten aus diversen Phasen seines sich kontinuierlich weiterentwickelnden Werks zeigt. In dem es erstaunlicherweise keine radikalen Brüche gibt, um sich trotzdem immer wieder neu zu erfinden.

Auf die schiefe rote Ebene hat Hinteregger drei Bilder gelegt. Ein mit Kugelschreibertinte und grauem Innsand gemaltes neben eine große monochrom grüne Fläche und ein winziges Streifenbild in Rot. In anderen Arbeiten dekliniert der Künstler wiederum unterschiedliche geometrische Strukturen und Raster durch, raffiniert spielend mit haptischen Qualitäten, malerischen und grafischen Finessen und durch seine „schräge“ Art der Präsentation auch den Sehgewohnheiten der Betrachter.

Galerie Widauer. Erlerstraße 13, Innsbruck; bis Ende März, Di–Do 14–18 Uhr, Fr 9–13 Uhr

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