Bauern leiden im Bezirk Imst mit dem Tourismus unter der Krise
Volle Erdäpfellager im Bezirk Imst und stockender Burger-Absatz am Hochzeiger.
Wald i. P., Jerzens – Anlässlich eines Bezirksbesuches machten sich Tirols Landwirtschaftskammerpräsident Josef Hechenberger und Vize Helga Brunschmid ein Bild von der aktuellen Situation der Bauern in der Region Imst. Festgestellt wurde dabei, dass hier zwischen Landwirtschaft und Tourismus prinzipiell Regionalität und Partnerschaft gelebt werden. Immerhin gilt der Bezirk Imst neben Osttirol als wichtigster Tiroler Kartoffelproduzent. Und die Initiative Pitztal Regional vermarktet insbesondere Fleisch aus den heimischen Ställen. In beiden Fällen musste Hechenberger feststellen, dass die nachhaltige Partnerschaft durch die Corona-Lage beeinträchtigt ist. Die Bauern leiden mit dem geschlossenen Tourismus mit.
Bei Annemarie und Andreas Gabl in Wald i. P. stand Hechenberger in einem vollen Erdäpfellager. Dabei wurde in Tirol 2020 mit 15.000 Tonnen Kartoffeln eine Rekordernte eingefahren. Auch die zweite Schiene, nämlich Urlaub am Bauernhof, ist zwangsweise stillgelegt. Bezirksbauernobmann Andreas Gstrein und die Bezirksbäuerin Andrea Lechleitner appellieren daher an die Tiroler Konsumenten, beim Einkauf zum regionalen Produkt zu greifen.
Auch am Hochzeiger, dem Skigebiet über Jerzens, ist die Lage ganz anders als gewohnt. In den Semesterferien etwa hatte der Hochzeiger ganze 3500 Besucher gezählt, berichtete Geschäftsführer Thomas Fleischhacker. Auch in Jerzens hat man auf heimische Produkte gesetzt. „Normalerweise verarbeiten wir zwölf Rinder in der Saison“, erklärt etwa Benedikt Lederle, der Gastronomieleiter der Hochzeiger Bergbahnen. Es ist eine funktionierende Zusammenarbeit mit den Landwirten der Region. Besonders beliebt war etwa der „Pitztal- Burger“. Dahinter steht der Verein Pitztal Regional unter Bezirksbäuerin Lechleitner: „Mehr als fünf Tonnen Fleisch haben wir an Gastronomen und Private bereits vermarktet.“ (TT, pascal)