Bezirk Kufstein

Der lange Weg zur Bahn-Haltestelle in Münster

Derzeit existiert die Doppelhaltestelle Münster-Wiesing. Sie liegt zwischen den beiden Ortschaften.
© Zwicknagl

Bitte warten – das heißt es weiterhin für die Bahnhaltestelle Münster. Dabei hätte die Gemeinde ihre Hausaufgaben für den Bau bereits gemacht.

Von Wolfgang Otter

Münster – Die Stimmung beim Forum der Tiroler Tageszeitung vor fünf Jahren war eindeutig: Münster braucht eine Bahnhaltestelle, so lautete der Tenor. Die Gemeinde Wiesing wehrt sich zwar mit Händen und Füßen gegen den Verlust der Doppelhaltestelle Münster-Wiesing, aber ein Gutachten brachte ein klares Ergebnis: Münster soll den Zuschlag für eine Bahnhaltestelle bekommen.

Ein großes Plus bei der Beurteilung ist das Reha-Zentrum, das permanent ausgebaut wird. Daher ist auch die Nähe zu dieser Einrichtung zum Bahnhalt entscheidend. Derzeit bleiben die Züge de facto im Niemandsland zwischen den beiden Ortschaften, aber auf Wiesinger Gemeindegebiet stehen. Daher müssen die Bewohner lange Wege dorthin zurücklegen.

Im Oktober 2018 ist das für Münster erfreuliche Ergebnis der Beratungen und Prüfungen bekannt geworden: Die Haltestelle wandert zum Reha-Zentrum und damit nach Münster.

„Wenn es nach der Gemeinde Münster geht, können wir in drei Monaten starten.“ – Werner Entner (Bürgermeister)
© Otter

Seither wartet man ungeduldig auf die Unterzeichnung des Infrastrukturvertrags zwischen Land Tirol und Bundesbahnen. Der liegt zwar jetzt seit Donnerstag vor und auf dem Bauplan findet sich auch der Name Münster, aber mit einem Zusatz versehen: „Die betriebliche Machbarkeit ist erst noch nachzuweisen. Auch die Kosten der Haltestelle können erst nach einer Infrastrukturentwicklung angegeben werden“, lautet der Begleittext. War es das jetzt für die Münsterer Haltestelle-Träume für lange Zeit, lautet die Frage.

„Uns wurde gesagt, dass jetzt die Planung begonnen werden kann“, sagt Bürgermeister Werner Entner. Er hat unzählige Verhandlungsrunden in den vergangenen Jahren hinter sich. Und er verspricht, dranzubleiben. „Wir machen da weiter massiv Druck“, sagt der Bürgermeister.

Die Gemeinde habe bereits ihre Hausaufgaben gemacht: Ein Grundstück für die Bike+Ride-Anlage ist gefunden und mit dem Grundbesitzer wurde gesprochen. „Wenn es nach uns geht, können wir in drei Monaten starten“, sagt Entner. Ganz so schnell wird es jedoch nicht gehen. „Ich habe bereits dem Lenkungsausschuss – bestehend aus ÖBB, Bund und Land – den Planungsauftrag für die Haltestelle Münster erteilt“, erklärt dazu LHStv. Ingrid Felipe. Damit ginge man nun zur konkreten Planungsphase über. „Dabei gilt es zunächst, eine Zeitleiste zu erarbeiten, in welcher die Umsetzungsschritte dargestellt werden“, fügt Felipe hinzu.

„Um keinen Zweifel aufkommen zu lassen, die Errichtung einer neuen Haltestelle Münster ist zwischen ÖBB und Land Tirol vereinbart. Die ÖBB stehen selbstverständlich für einen bedarfsorientierten Ausbau des Nahverkehrs in Tirol“, stellt ÖBB-Pressesprecher Christoph Gasser-Mair klar. „Die Abklärung der betrieblichen Machbarkeit betrifft die Abstimmung bzw. Änderung im Fahrplangefüge aufgrund der gleichzeitig notwendigen Auflassung der Haltestelle Wiesing“, führt Gasser-Mair an. Aber die dortige Haltestelle bleibe baulich erhalten.

Der ÖBB-Sprecher bestätigt zudem, dass „ein genauer Fahrplan zur Umsetzung des Neubaus mit dem Land erarbeitet wird und stark auch von Faktoren wie dem Zustandekommen von notwendigen Verträgen, Grundeinlösen, etc. abhängt“.

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