78. Golden Globes: Auftakt mit Gags über umstrittene Jury

Mit einem von beiden US-Küsten moderierten Auftakt haben am Sonntagabend (Ortszeit) in Beverly Hills und New York die Golden Globes begonnen. Die Komikerinnen Tina Fey und Amy Poehler begrüßten Krankenschwestern und andere Vertreter aus systemrelevanten Berufen - ein deutlich kleineres Live-Publikum als sonst im großen Ballsaal.

Zum Auftakt gingen die Moderatorinnen Fey und Poehler auch auf Kritik an der intransparenten Zusammensetzung der Hollywood Foreign Press Association ein - den nur rund 90 Vertretern der Auslandspresse, die über die Vergabe der Globes entscheiden. „Wir sagen „um die 90“, weil einige von ihnen Gespenster sein könnten“, sagte Fey. „Und es gibt ein Gerücht, dass das deutsche Jury-Mitglied nur eine Wurst ist, auf die jemand ein Gesicht gemalt hat.“ In einem Bericht der „Los Angeles Times“ etwa war zuletzt kritisiert worden, dass kein Schwarzer in dem Gremium vertreten sei.

Gewöhnlich findet die Trophäenvergabe während einer Gala mit Hollywoods bekanntesten Prominenten in Beverly Hills statt, aber wegen der Corona-Auflagen werden die Nominierten heuer virtuell von Standorten in aller Welt dazu geschaltet.

Auch das Gedränge am roten Teppich fiel aus. Die nominierten Stars wie Carey Mulligan, Leslie Odom Jr. und Kate Hudson stimmten sich in Live-Schaltungen auf die Show ein. Für die Britin Mulligan war es in ihrer Heimat mitten in der Nacht.

Erster Preisträger des Abends war der Brite Daniel Kaluuya. Er erhielt den Globe als bester Nebendarsteller für seine Rolle in dem Historiendrama „Judas and the Black Messiah“ als Black-Panther-Aktivist Fred Hampton. Es ist sein erster Globe-Gewinn. Kaluuya setzte sich bei der 78. Globe-Verleihung unter anderem gegen Bill Murray („On the Rocks“) und Sacha Baron Cohen („The Trial of the Chicago 7“) durch.

Unter den Preisanwärtern ist auch die deutsche Schülerin Helena Zengel mit Chancen auf den Globe als beste Nebendarstellerin. In dem Western „Neues aus der Welt“ spielt die Zwölfjährige an der Seite von Tom Hanks.

Mit sechs Nominierungen zählt die Filmbiografie „Mank“ zu den Favoriten. Auch der Gerichtsthriller „The Trial of the Chicago 7“, das Familiendrama „The Father“ und das Road-Movie „Nomadland“ sind mehrfach nominiert.

Die glänzenden Weltkugeln sind nach den Oscars Hollywoods höchste Auszeichnungen und werden vom Verband der Auslandspresse (HFPA) in 25 Film- und Fernsehkategorien verliehen.

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