Sponsoren, Clubchefin weg: EHV Linz ist vorerst Geschichte

Die sportlichen Ambitionen des vor knapp einem Jahr nach einem internen Machtkampf gegründeten EHV Linz sind vorerst Geschichte. Kristine Egger legte ihr Amt als Präsidentin des jungen Vereins am Sonntag zurück. Es sei derzeit nicht möglich, die ambitionierten Ziele zu erreichen, teilte Egger mit Verweis auf den Rückzug von wichtigen Sponsoren mit. Erst im Jänner hatte der EHV die Bereitschaft zu einer Teilnahme ander ICE-Hockey-League signalisiert. Diese ist damit vom Tisch.

Man werde den Antrag auf Aufnahme offiziell zurückziehen, gab der Verein am Montagnachmittag bekannt. Ein entsprechendes Schreiben sei der Liga übermittelt worden. „Trotz intensiver Bemühungen ist es uns nicht gelungen, den eingeschlagenen Weg bis zum Ende zu gehen“, erklärte Vizepräsident Stefan Gintenreiter, der die Vereinsaktivitäten nach Eggers Rückzug einstellen wird.

Die Hauptsponsoren Liwest und Linz AG hatten am Sonntag informiert, dass sie aus dem Sponsoring im Eishockey-Profisport aussteigen. „Angesichts der derzeitigen Umstände und der anhaltenden Streitfälle rund um die Profi-Liga sieht die Linz AG keine Möglichkeit eines Imagegewinns“, hieß es in dem Schreiben. Egger war mit dem Linzer Familienunternehmen KE KELIT an der finanziellen Unterstützung beteiligt. Auch das Unternehmen will künftig im Profisport nicht mehr tätig sein.

Damit enden vorerst turbulente Zeiten im Linzer Eishockey. Im März des Vorjahres war ein Machtkampf um die Person von Manager Christian Perthaler eskaliert. Black-Wings-Obmann Peter Freunschlag ging mit einem offenen Brief in die Offensive, die Trennung von Perthaler war unausweichlich. Ehemalige Vizepräsidenten der Black Wings sowie Sponsoren gründeten daraufhin den „Eishockey-Verein Linz“, die Linz AG entzog den Black Wings kurzzeitig auch die Nutzung der Eishalle. Wichtige Fanclubs kündigten außerdem an, künftig den EHV unterstützen zu wollen.

Die Liga stimmte im Juni des Vorjahres jedoch gegen einen zweiten Linzer Vertreter in der ICE-Liga, der Antrag auf Teilnahme verpasste die nötige Zweidrittelmehrheit. Nach dem neuerlichen Vorstoß vor wenigen Wochen wollte sich der EHV am Mittwoch erneut vor den Vertretern sowie den Gremien präsentieren. Auch die VEU Feldkirch, Olimpija Ljubljana und der HC Pustertal sollen Interesse an einem Einstieg haben. Aktuell spielen elf Vereine in der Liga.

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