Kunsthaus Graz wirft einen Blick in die Zukunft
Im Rahmen der Steiermark-Schau des Universalmuseums Joanneum wirft das Kunsthaus Graz einen Blick voraus: Die Ausstellung „Was sein wird. Von der Zukunft zu den Zukünften“ greift Fragen rund um Digitalisierung, Klimakrise, Arbeit, Bildung oder Verteilung von Ressourcen in verschiedenen Projekten auf. „Wir zeigen kühne, visionäre, vielleicht auch verstörende Versionen von Zukunft“, versprach Kunsthaus-Chefin Barbara Steiner am Dienstag bei einer Online-Pressekonferenz.
Ausgangspunkt der Ausstellung sei die jetzige Situation in der Steiermark, betonte Steiner. Unter dem Eindruck der Pandemie „scheint Zukunft heute mehr denn je ungewiss und unbeherrschbar“. Anstelle eines Zukunftsentwurfes seien „viele verschiedene Vorstellungen“ getreten, führte die Kunsthaus-Leiterin aus. Die Ausstellung schaue daher in verschiedene gesellschaftliche Bereiche. Sie erstreckt sich über das gesamte Kunsthaus inklusive Vorplatz und Hof. 92 Künstlerinnen und Künstler und 203 Projektpartner sind beteiligt. „Was Kunst nicht bietet, sind konkrete Handlungsanleitungen“, betonte Steiner.
Die Ausstellung verstehe sich auch „als Plattform des Wissensaustausches“, erläuterte Kuratorin Katrin Bucher Trantow. Im Erdgeschoß steht das Thema Bildung im Mittelpunkt. Verschiedene Konzepte wie „Lernen mit Virtual Reality“ werden ebenso untersucht wie das händische Erarbeiten von Fähigkeiten. Im nächsten Stock geht es um Arbeit, wobei die unterschiedlichsten Aspekte gezeigt werden. „Arbeit und Kontrolle“ wird neben Handwerk ein wichtiges Thema, aber auch der immer bedeutendere Bereich Pflege. Dazu gibt es eine Installation von Iris Andraschek in Form eines Badezimmers. Auf den Kacheln sind Zeichnungen und Worte rund um „Pflege“ und „Gepflegtsein“ zu sehen. Die Künstlerin hat für ihre Arbeit mit Pflegerinnen und Pflegern, aber auch mit pflegebedürftigen Menschen gesprochen und das Thema umfassend abgetastet.
Ein weiterer Bereich ist „Wildnis“, wobei es um die Ressourcen, aber auch um „das Problem der Übernutzung geht“, erklärte Bucher Trantow. Wohnen und Wohnbau ist ein weiterer Abschnitt gewidmet, zumal es „immer mehr wegweisende Projekte in der Steiermark gibt, die am Gemeinwohl ausgerichtet sind“, meinte die Kuratorin. Gezeigt werden auch Projekte zum Strukturwandel in der Steiermark, ebenso die Entwicklung der Holzhäuser und Holzhochhäuser.
Die Steiermark-Schau wird am 9. April als Livestream-Veranstaltung eröffnet, zwei Tage zuvor wird in Wien der mobile Pavillon gezeigt. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf knapp neun Millionen Euro.
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