„Venedig lebt!“ - und feiert Gründung vor 1.600 Jahren
Trotz Pandemie, akuter Wirtschaftskrise und dem zusammengebrochenen Tourismus will Venedig das Jubiläum seiner Gründung vor 1.600 Jahren gebührend feiern. Der Legende nach wurde am 25. März 421 um 12 Uhr mittags der Grundstein für die Kirche San Giacomo auf der Laguneninsel Rialto gelegt. Die Kirche wurde als Gelübde zur Rettung vor einem Feuer errichtet.
Dies war der Beginn der venezianischen Staatswerdung und der Beginn der legendären Geschichte Venedigs. Der Überlieferung nach befand sich die erste Siedlung Venedigs auf der Rialto-Insel, die etwas höher liegt als die anderen, weshalb sie Rivus Altus (Hohes Ufer) genannt wurde. Die Stadt entstand auf einer Gruppe von Inseln im Umkreis und in der Lagune, auf denen sich Flüchtlinge angesiedelt hatten, die sich der Legende nach 408 vor den Westgoten Alarichs dort in Sicherheit brachten.
Tatsächlich hatten sich an und in der Lagune schon lange vor 421 Menschen angesiedelt. Spuren menschlichen Lebens sind bereits für die Jungsteinzeit nachgewiesen. Erste dauerhafte Siedlungen reichen angeblich bis in die Zeit der Etrusker ca. 700 vor Christus zurück.
Flüchtlinge aus anderen Teilen Venetiens ließen sich auf den hoch gelegenen, flutsicheren Sandbänken und Eilanden der Rialto-Insel nieder. Sie begannen, weiteren künstlich geschaffenen Baugrund zu schaffen und die Siedlung auszuweiten. Hierzu wurden dichte Pfahlroste aus den Stämmen von Ulmen und Lärchen in den Sumpf gerammt.
Der legendären Gründung Venedigs vor 1.600 Jahren will die Lagunenstadt trotz fehlender Touristen und düsterer Stimmung mit einer Reihe von Initiativen gedenken, die ein ganzes Jahr - also bis zum 25. März 2022 - dauern werden. Ein Programm aus Events und Veranstaltungen, die die Gemeinde zusammen mit Verbänden und Institutionen organisiert, sind unter anderem online geplant. „Somit können wir Venedig nicht nur hier bei uns, sondern in der ganzen Welt feiern. Wir wollen ein wichtiges Signal entsenden: Venedig lebt!“, sagte Bürgermeister Luigi Brugnaro.
sollen die Veranstaltungen aufgelistet werden, die Venedig plant. Sie wurden zusammen mit einem wissenschaftlichen Komitee organisiert. Einige Veranstaltungen sollen mit dem Gipfeltreffen der G20-Wirtschaftsminister vom 7. bis zum 11. Juli zusammenfallen. Beim Treffen im Arsenal, an dem auch die Notenbankchefs der G20 teilnehmen, soll über die Perspektiven globaler Entwicklung diskutiert werden.
„Dieses Treffen wird eine Phase des symbolischen Neustarts Venedigs und ganz Italiens darstellen. Meine Hoffnung ist, dass das Gipfeltreffen in Venedig und die Feierlichkeiten für das 1.600. Gründungsjubiläum der Stadt die Basis für eine neue Ära, darstellt, in der Venedig und Italien wieder eine Protagonistenrolle in der Welt spielen werden“, sagte Bürgermeister Brugnaro.