Harte Kost statt klassischem Enduro
Tirols Enduro-Aushängeschild Bernhard Schöpf will den nächsten Schritt machen und betritt heuer die internationale Großbühne.
Von Daniel Suckert
Innsbruck – National macht Bernhard Schöpf keiner mehr was vor. Darum hat der Serien-Staatsmeister heuer den großen Sprung vor. Dafür verzichtet der 30-Jährige auf die ÖM-Titelverteidigung und begibt sich als Enduro-Routinier auf den harten Weg bei den internationalen Schwerkalibern.
„Ich fühle mich mit 30 Jahren überhaupt nicht alt, oder, wie man so schön sagt, im Herbst meiner Karriere. Aber nach diesem seltsamen vergangenen Jahr denkt man schon nach, was man sonst noch tun will. Und da gibt es einige Sachen, die mich sportlich sehr interessieren. Und genau dafür werde ich mir jetzt Zeit nehmen“, erklärte Schöpf dieser Tage. Der KTM-Pilot hat sich mit dem Erzberg-Rodeo und dem Red Bull Romaniacs die wohl härtesten Events auf zwei Rädern ausgesucht.
Das sind die zwei Fixpunkte für den Tiroler, der seinen Kalender aber noch weiter auffüllen will:
„In den vergangenen Jahren lagen meine Trainingsschwerpunkte hauptsächlich bei der Geschwindigkeit. Das ist bei klassischem Enduro ja enorm wichtig. Ich würde mich jetzt gerne mehr auf technisch anspruchsvolle Rennen konzentrieren. Ich würde schon gerne sehen, wie ich mich in den ganz harten Bewerben anstelle.“
Erzberg, Romaniacs und Team-Weltmeisterschaft
Dafür wird sogar das Training umgestellt. Und das wird auch nötig sein. Am steirischen Erzberg steht das berühmteste und härteste Hard-Enduro-Motorradrennen der Welt an. Und in Rumänien beim „Romaniacs“ sind die Ansprüche nicht weniger hoch, wenn Fahrmanöver in der bergigen Wildnis von Sibiu in Rumänien gezeigt werden müssen. Bei beiden Rennen kommt meist nur eine Handvoll Piloten ins Ziel.
Bei all dem Terminstress will sich Schöpf einen Termin nicht nehmen lassen: die 95. Ausgabe der Enduro-Team-Weltmeisterschaft. Da darf er als Kapitän des rot-weiß-roten Nationalteams Anfang September in Italien um den begehrten Titel kämpfen.