Lamparter holt mit 19 Jahren WM-Gold in der Kombination
Johannes Lamparter ist mit erst 19 Jahren Weltmeister in der Nordischen Kombination. Der Tiroler holte am Donnerstag bei den Titelkämpfen in Oberstdorf überlegen vor Topfavorit Jarl Magnus Riiber aus Norwegen Gold im Großschanzenbewerb. Er ist der zweite Kombi-Einzelweltmeister aus Österreich nach Bernhard Gruber 2015 in Falun. In Oberstdorf hatte der WM-Debütant mit dem Team bereits Bronze erreicht, im Normalschanzenwettkampf war er Siebenter geworden.
Sein Titel ist die vierte Medaille für Österreich im Allgäu, die zweite in Gold nach dem Teamsieg der Skispringerinnen. Im 10-km-Langlauf verteidigte der Juniorenweltmeister seine deutliche Führung nach dem Springen souverän und triumphierte 37,1 Sekunden vor Normalschanzengewinner Riiber. Bronze ging an den Japaner Akito Watabe (+45,8).
„Ich bin so überglücklich. Ich möchte einfach einmal Danke sagen an alle, die mir das ermöglicht haben. Das sind so viele Leute, die da dahinter stehen. Ohne sie wäre das nie möglich gewesen“, freute sich Lamparter im ORF-Interview, nachdem er auf den Schultern seiner Teamkollegen im Zielbereich gejubelt hatte.
Der Tiroler ist der zweitjüngste Kombi-Weltmeister der Geschichte. Dass er außerdem der erst zweite ÖSV-Einzelgoldmedaillengewinner nach Gruber ist, sei noch unbegreiflich. „Das wird noch eine Zeit brauchen, dass ist das realisiere. Ich bin einfach unglaublich dankbar.“
Der Langlauf sei natürlich unglaublich hart gewesen, er habe aber sein eigenes Rennen laufen können. „Ich habe probiert, das Tempo von Anfang an hochzuhalten“, so Lamparter. Er sei sich aber erst ganz am Ende sicher gewesen. „Vorher weiß man gar nicht, ist das wahr oder nicht - unglaublich. Geglaubt habe ich erst auf der Ziellinie. Es war mega, unglaublich.“
ÖSV-Cheftrainer Christoph Eugen freute sich mit. „Ich muss sagen sensationell, mir fehlen echt die Worte, wie er das mit seinen jungen Jahren schon so souverän gemacht hat, Wahnsinn eigentlich“, meinte Eugen und sprach von einem verdienten Sieg seines Schützlings.
Der geschlagene Weltcup-Seriensieger Riiber zollte Lamparter Anerkennung und gab an, selbst keinen idealen Tag gehabt zu haben. „Heute war ich bergauf nicht stark genug. Ich habe mich heute nicht großartig gefühlt. Heute war er definitiv der Weltbeste“, meinte der Norweger und bezeichnete Lamparter als neuen Maßstab im Springen.
Dessen Teamkameraden Mario Seidl (12.), Lukas Greiderer (13.) und Lukas Klapfer (26.) kamen nicht in Medaillennähe. Eine weitere gute Chance auf Edelmetall hat Lamparter am Samstag gemeinsam mit Greiderer im Teamsprint.