Corona-Ausreisekontrollen ab Dienstag im Bezirk Hermagor

Für den Kärntner Bezirk Hermagor werden ab Dienstag Ausreisekontrollen eingeführt. Das sagte Bezirkshauptmann Heinz Pansi am Donnerstag nach Verhandlungen mit der Landesregierung, Bundesheer und Polizei. Der Bezirk verzeichnete in den vergangenen Wochen sehr hohe Ansteckungszahlen. Die britische Virus-Mutation war laut Behördenangaben weit verbreitet, von 80 Prozent der registrierten Fälle war die Rede. Laut AGES-Dashboard lag die aktuelle Sieben-Tage-Inzidenz bei 670.

An sieben Checkpoints werde die Polizei ab Dienstag zwischen 5.00 und 21.00 Uhr die für die Ausfahrt nötigen negativen Coronatests (maximal 48 Stunden alt) kontrollieren, kündigte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) gegenüber Journalisten an. Der Nachweis einer überstandenen Covid-19-Infektion innerhalb der vergangenen sechs Monate werde ebenso für eine Ausreise akzeptiert. In den Nachtstunden gelten die Ausgangssperren, es soll in dieser Zeit Streifentätigkeit für die Kontrollen geben.

Die Testkapazitäten sollen mit Hilfe des Bundesheeres weiter erhöht werden, dafür müssen einzelne Teststraßen an der Grenze zu Osttirol geschlossen werden, wie Kaiser sagte. Für ein- und auspendelnde Schüler im Bezirk Hermagor werde der Unterricht ab Montag auf Distance Learning umgestellt. Die entsprechende Verordnung der Landesregierung soll am (morgigen) Freitag kundgemacht werden. Die Maßnahmen sollen vorerst für zehn Tage gelten, Ziel ist eine Sieben-Tage-Inzidenz unter 400, sagte Kaiser.

Mehrere Maßnahmen für den Bezirk Hermagor, die vergangene Woche in Kraft traten, darunter eine Testpflicht für Skigebiete, bleiben vorerst weiter in Kraft. „Unser Ziel ist es, die Sieben-Tage-Inzidenz zu reduzieren und das Infektionsgeschehen im privaten Bereich, wo ein Großteil der Ansteckung passiert, durch Mehrtesten und nochmals verschärfte Kontrollen zu durchbrechen“, sagte Kaiser in einer Aussendung. Dazu solle so viel und schnell wie möglich geimpft werden. Der Landeshauptmann bekräftigte die Forderung nach einer Durchimpfung von Hermagor wie das für den Tiroler Bezirk Schwaz angekündigt wurde. „Wenn man die Gleichbehandlung ernst nimmt, wäre Hermagor ebenfalls ein geeigneter Studienbezirk“, so Kaiser.

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