Corona-Kommission warnt, Vorarlberg bleibt orange

Die Ampel-Kommission hat am Donnerstag in ihrer Sitzung die Warnungen bezüglich der Ausbreitung der Corona-Pandemie erneuert. Sobald die Sieben-Tagesinzidenz höher als 200 pro 100.000 Einwohner liegt, sollten Lockerungsschritte gegebenenfalls zurückgenommen werden. Allerdings werden unter Berücksichtigung der psychosozialen Gesundheit die erweiterten Sportmöglichkeiten für Jugendliche begrüßt. Auch wären Schulschließungen nur die „Ultima Ratio“.

Was die Farbgebung der Ampel angeht, bleibt Österreich eine weitere Woche als Gesamtstaat rot. Vorarlberg hielt von den Bundesländern wie vorige Woche als einziges den Orange-Status, was allerdings auch noch immer hohes Risiko bedeutet. Warum Vorarlberg derzeit am besten da steht, dürfte damit zusammenhängen, dass es nach Angaben der Kommission das einzige Bundesland ist, in dem die neuen infektiöseren Varianten, allen voran die britische, noch nicht dominant ist. Die Experten gehen davon aus, dass der in Österreich zu beobachtende Fallanstieg stark mit der Varianten-Verbreitung assoziiert ist.

Bereits fünf der neun Bundesländer liegen bei der risikoadjustierten Sieben-Tagesinzidenz bei über 200 auf 100.000 Einwohner, also oberhalb der von der Kommission eingezeichneten kritischen Marke. Niederösterreich, Salzburg, Burgenland, Kärnten und die Steiermark überschreiten die 200er-Marke teils sogar deutlich. Auch Wien und Oberösterreich sind nicht mehr weit davon entfernt. Gesamtstaatlich hält man bei 186,1, Tendenz relativ flott steigend.

Bei der rohen Fallinzidenz, die keine Faktoren wie etwa Alter der Erkrankten beinhaltet, weist Vorarlberg für die vergangene Woche eine Inzidenz von 72,5 auf. Sonst ist kein Land unter 100, das eine Richtmarkte für eine Orange-Färbung ist. Am anderen Ende der Skala liegt Niederösterreich mit 198,2. Gesamtstaatlich wurde ein Wert von 167 ausgehoben.

Zu den wenigen nicht ganz so unerfreulichen Fakten des Ampelkommissionsdokuments gehört, dass die Positivrate bei den Tests nicht allzu sehr nach oben geht. Einen starken Anstieg gab es nur in Salzburg, wo vor zwei Wochen noch nur ein Prozent der Tests eine Infektion nachwies, nun aber schon 1,4 Prozent. Merkbar ist der Anstieg auch in Wien von 0,9 auf 1,1 Prozent. Über Gesamt-Österreich verteilt stieg die Positivrate bloß von 0,8 auf 0,9 Prozent. Die Infektionsquelle konnte in 56 Prozent der Fälle geklärt werden, die beste Rate weist hier Wien mit 72 Prozent auf. In Kärnten sind es nur 43 Prozent.

Ab einer Inzidenz von 400 sollen nach Plänen des Gesundheitsministerium künftig automatisch besonders restriktive Maßnahmen wie Ausreisetestpflicht gelten. Nimmt man die vergangene Woche her, wären davon nur Hermagor, St. Johann im Pongau und Wiener Neustadt betroffen. Doch das Potenzial ist deutlich größer. Sieht man sich die risikoadjustierte Fallzahl an, wären auch schon Baden und Mistelbach gefährdet.

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