Finanzieller Druck auf Tiroler Frauen weiter groß
Während für 76 Prozent der Frauen in Tirol finanzielle Unabhängigkeit wichtig ist, sind 40 Prozent auf Unterstützung angewiesen. SPÖ Tirol drängt auf Lohntransparenz.
Innsbruck – Am 8. März ist der internationale Frauentag. „Einen Grund zum Feiern gibt es allerdings leider nicht. Die Corona-Krise hat Benachteiligungen und Missstände noch deutlicher zum Vorschein gebracht und sogar verstärkt“, so SPÖ-Landesfrauenvorsitzende Nationalrätin Selma Yildirim und ihre Stellvertreterin die Tiroler Landtagsabgeordnete Elisabeth Fleischanderl in einer Aussendung. „Frauen verdienen immer noch gut 20 Prozent weniger als Männer, gleichzeitig schultern sie den Großteil der unbezahlten Arbeit. Für viele ist die Mehrfachbelastung enorm. Das ist eine Zumutung und sollte endlich geändert werden“, so Yildirim und Fleischanderl weiter.
Auch eine Umfrage von IMAS im Auftrag der Erste Bank und Sparkasse zeigt, dass besonders Frauen weiterhin großem finanziellen Druck ausgesetzt sind. Laut einer Studie von IMAS im Auftrag der Erste Bank und Sparkassen ist 76 Prozent der Tirolerinnen finanzielle Unabhängigkeit von ihrem Partner, ihren Eltern und Kindern „sehr wichtig“. Bei den Männern sehen das nur 63 Prozent so. Gleichzeitig sind Frauen häufiger auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Während bei den Frauen für 40 Prozent finanzielle Zuwendungen notwendig sind, sind es bei den Männern nur 14 Prozent.
Für die SPÖ-Frauen ist klar, wo es anzusetzen gilt: „Einkommensgerechtigkeit und Selbstbestimmung stehen ganz oben. Dafür braucht es echte und durchsetzbare Lohntransparenz bei ungerechter Bezahlung.“ Auch gesellschaftlich gilt es laut Yildirim und Fleischanderl anzusetzen. „Frauen sind nicht von vornherein ausschließlich für die unbezahlte Arbeit zuständig.“ Dazu brauche es eine „echte“ Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben. (TT)