Abfahrtsabsage in Saalbach hilft Feuz im Kugelkampf

Matthias Mayer bleiben nach der Absage der ersten von zwei Weltcup-Abfahrten in Saalbach-Hinterglemm nun nur noch zwei Rennen, um die 48 Zähler Rückstand im Disziplinweltcup auf Beat Feuz wettmachen. Gleichzeitig bestätigte sich, dass der in Topform fahrende Dominik Paris auch noch nicht aus dem Kristall-Rennen ist. Für das Wochenende sind die Wetteraussichten im WM-Ort von 2025 gut, am Samstag soll die Abfahrt (11.00), Sonntag der Super-G (10.20/jeweils live ORF 1) folgen.

An der Ausgangsposition hat sich also nicht geändert: Mayer ist 48 Zähler hinter Feuz und 70 vor Paris mitten drinnen im Giganten-Sandwich. Die Absage des Rennens am Freitag um 13.00 Uhr wegen Nebels und Schneefalls ging für die Rennläufer ungeachtet ihrer Platzierungen in Ordnung, nach neun Läufern hatte Paris vor Vincent Kriechmayr, Mayer und Feuz geführt. „Es war die richtige Entscheidung, es war nicht mehr fair. Aber das war heute nicht schlecht und ein guter Trainingslauf für morgen“, erklärte Paris, der im Abfahrtsweltcup deutlich Boden gut gemacht hätte.

Auf Samstag hin sind die Pistenkommandos nun jedenfalls gefordert, der Untergrund ist gut, viel Rutschen aber angesagt. „Wir müssen hart arbeiten, um sicherzustellen, dass die Piste für morgen fertig ist“, sagte FIS-Chef-Renndirektor Markus Waldner.

Bereits fest steht, dass die Abfahrt nicht mehr nachgetragen werden kann, denn der Montag ist für die Saalbacher kein Thema und am kommenden Wochenende folgen Technikrennen in Kranjska Gora. Mayer bleibt somit nur noch das Rennen am Samstag und jenes beim Finale in Lenzerheide, um die erste Abfahrtskugel seit Klaus Kröll 2012 für die ÖSV-Herren heimzuholen.

Gestartet wurde die Abfahrt auf der Schneekristall-Strecke am Zwölferkogel mit zehn Minuten Verspätung um 11.30 Uhr vom Reservestart, die Bedingungen änderten sich von Läufer zu Läufer. Doppel-Weltmeister Kriechmayr eröffnete mit der eins, zeigte eine „fast perfekte Fahrt“. Was den Oberösterreicher freilich auch für Samstag hoffen lässt. Mit Blick auf das Zwischenergebnis meinte er: „Mothl hat einen guten Job gemacht, er liegt vor Beat. Und ich gebe mein Bestes, dass ich auch vorm Beat bin“, will er freilich Schützenhilfe leisten, aber natürlich auch selbst das Rennen gewinnen.

„Stallorder gibt es im Skisport nicht“, beantwortete Mayer eine entsprechende Frage. „Ich kann nur Gas geben und mein Bestes probieren. Dominik kommt auch näher.“ Mit seiner Fahrt sei er sehr zufrieden gewesen, er habe den Ski gescheit runtergedrückt, sei ans Limit gegangen. Daran gilt es am Samstag anzuknüpfen. „Wenn die Verhältnisse passen und für alle gleich sind, dann ist es für mich möglich, dass ich ganz vorne bin.“

Wäre es so geblieben und das Rennen gewertet worden, hätte Feuz nur noch 38 Zähler vor Mayer und 68 vor Paris geführt. Feuz fand mit Startnummer sieben eine wegen des Schneeregens speziell im unteren Teil bereits viel langsamer gewordene Piste vor. „Man will nie, dass ein Rennen gecancelt wird. Ich habe sicher auch schon mal bei einem Rennen profitiert. Schlussendlich muss man halt schauen, ob es Sinn macht und ob die Verhältnisse eh noch passen, was die Sicherheit betrifft“, sagte der Schweizer.

Auch wenn sein Vorsprung auf Paris mit 118 Zählern komfortabel erscheint, so bleibt Feuz auf der Hut. „Man muss dem Dominik zurzeit nur in die Augen schauen, dann sieht man schon, wie er vom Selbstvertrauen lebt. Und man weiß bei ihm, wenn er das hat, dann ist er natürlich auch schwer zu biegen.“ Der Südtiroler indes erklärte, dass es nach dem Abbruch der Abfahrt nun nicht mehr für ihn möglich sei.

Unter den neun Läufern, die zu einer zusätzlichen Trainingsfahrt kamen, waren auch Otmar Striedinger und Max Franz. „Es saugt, der Schnee ist immer feuchter geworden. Von der Fahrt könnte ich mir eigentlich nicht viel vorwerfen“, meinte Striedinger. Ähnlich sah es auch Franz, dem eine fast fehlerfreie Fahrt gelang. „Von der dritten Zwischenzeit ins Ziel hat sich mein Rückstand verdoppelt.“

Nicht an den Start gegangen wäre Hannes Reichelt, bei dem nach einem Missgeschick im Mittwoch-Training das linke Knie Probleme verursachte. Die Entscheidung traf der Salzburger nach dem Einfahren. „Heute geht es definitiv nicht. Ich habe in den Linkskurven Probleme, in denen das linke Knie mehr gebeugt ist, so hat das keinen Sinn.“ Reichelt wollte zur Sicherheit ein MRI vornehmen lassen, er vermutete eine Knochenprellung und eine Zerrung der Patellarsehne. Er sah dennoch „eine kleine Chance“ für einen Renneinsatz am Samstag.

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