Lamparter mit Greiderer im Teamsprint um dritte WM-Medaille

Österreichs Nordische Kombinierer haben am Samstag (10.00/15.00 Uhr, live ORF 1) eine gute Chance auf ihre dritte Medaille bei den Weltmeisterschaften in Oberstdorf. Nach Bronze mit dem Team und dem viel umjubelten Einzel-Gold von der Großschanze steht Johannes Lamparter natürlich auch im ÖSV-Aufgebot des Teamsprints (je ein Sprung, 7,5 km), mit ihm wird sein engerer Landsmann Lukas Greiderer kombinieren. Weitere Medaillenanwärter sind Deutsche, Norweger, Japaner und Finnen.

Beim einzigen Teamsprint dieser Saison haben Lamparter/Greiderer am 16. Jänner im Val di Fiemme nur 1,5 Sek. hinter den Deutschen Eric Frenzel/Fabian Rießle Weltcuprang zwei geholt. „Wir gehören zu den Favoriten“, sagte ÖSV-Chefcoach Christoph Eugen am Freitagnachmittag in einem Mediengespräch. „Aber es wird keine einfache Geschichte.“ Besonders die Deutschen werden nach Einschätzung des Steirers noch einmal Gas geben, haben sie doch bisher nur Team-Silber stehen.

Greiderer hätte sich neben Lamparter für das Team aufgedrängt, da beide in einer schwierigen Saison diverse Ausfälle gut kompensiert hätten. „Die zwei sind marschiert. Sie haben im Weltcup doch ein paar Stockerlplätze gemacht. Und Lukas kann in der Loipe Top-6-Zeiten laufen.“ Der Teamsprint sei auch ein bisschen lauflastiger.“ Ersatzmann ist Mario Seidl. Bisher gab es zwei ÖSV-WM-Teamsprint-Medaillen, für Bernhard Gruber 2013 mit Wilhelm Denifl Silber und 2019 mit Franz-Josef Rehrl Bronze.

Lamparter stellte auf dem Weg zu WM-Gold sowohl sein Schanzen- wie auch Loipen-Potenzial unter Beweis. „Es war der perfekte Tag, den man sich wünscht als Spitzensportler. Ich habe den besten Sprung meiner ganzen Karriere gehabt“, stellte der Tiroler fest. „Und ich bin die beste Laufzeit meines Lebens gelaufen.“ Zwei Top-Ten-Laufzeiten habe er bisher gehabt - jeweils in Oberstdorf, zunächst vergangenes Jahr im Weltcup sowie nun mit der siebentschnellsten Marke im Feld.

Für den Teamsprint rechne er sich mit Greiderer doch einiges aus. „Ich weiß, dass ich gut drauf bin und dass ich auf der Schanze sehr, sehr gute Sprünge zeigen kann“, merkte der 19-Jährige an. „Ich werde versuchen, dass mir wieder so ein guter Sprung gelingt. Dann ist sicher einiges möglich.“ Greiderer sei auch in einer bestechenden Form. „Wir sind sehr, sehr gut aufgestellt.“ Im Fleimstal seien Deutschland und Norwegen nicht mit der Einser-Mannschaft gestartet, daher gebe das keine Rückschlüsse.

Am Donnerstag habe sich Lamparter vor der Siegerehrung bei Freundin und Eltern gemeldet. „Das war sehr emotional.“ Nach Empfang und Bier-Anstich sei er gegen 23.00 Uhr ins Bett, habe lange zum Einschlafen gebraucht. „Und dann war es schon ein unglaubliches Gefühl, aufzustehen und das Weltmeister-Trikot liegt neben mir. Ich habe auch sehr viele SMS bekommen, mein Handy wäre fast explodiert.“ Das Skigymansium in Stams habe per Video gratuliert, Lamparter ist aktuell im Matura-Jahr.

Im Matura-Lernstress sei er derzeit aber nicht. „Wir haben gerade ein Drohnen-Fieber in der Mannschaft, und ich habe gerade in der Mittagspause gemeinsam mit Mario (Seidl) den Drohnen-Führerschein gemacht“, ließ Lamparter wissen. „Es war ein bisschen Anspannung, aber wir haben ihn beide geschafft. Das ist sehr, sehr cool.“ Ob es nach geleisteter Matura gleich zum Grundwehrdienst gehen werde, lässt Lamparter noch offen. Ein Aufschub um ein Jahr wegen der Olympia-Saison sei ein Thema.

Verwandte Themen