Dadic geht als Vierte bei Hallen-EM in Torun leer aus

Ivona Dadic hat das anvisierte Edelmetall bei der Hallen-EM in Torun (Polen) verfehlt. Die 27-jährige Oberösterreicherin wurde im Fünfkampf wie vor zwei Jahren Vierte. 57 Punkte fehlten auf Bronze. Gold beim ersten Großereignis seit Beginn der Corona-Pandemie holte sich die Favoritin und Olympiasiegerin Nafissatou Thiam. Die Belgierin setzte sich vor ihrer Landsfrau Noor Vidts und der Ungarin Xenia Krizsan durch.

Mit 4.587 Punkten blieb Dadic unter ihrer angestrebten persönlichen Bestleistung von 4.767. Österreichs Sportlerin des Jahres 2020 hatte aber bis zum finalen 800-m-Lauf Chancen auf ihr drittes Edelmetall in der Halle nach WM-Silber in Birmingham 2018 und EM-Silber in Belgrad 2017. Auch in Serbien hatte Thiam triumphiert, die nun mit 4.904 Punkten und recht ungefährdet ihren zweiten Hallen-EM-Titel feierte.

„Ich konnte heute bei weitem nicht das zeigen, was ich kann“, erklärte Dadic nach ihrem ersten internationalen Wettkampf nach der Verletzung bei der WM 2019 in Doha. „Woran es am Vormittag gelegen ist, bin ich mir bis jetzt noch nicht wirklich sicher. Der Nachmittag war dann eigentlich ganz okay.“ Sie haderte vor allem mit dem Kugelstoßen, das heuer gut funktioniert habe. „Ich habe mir die Medaille mit dem Kugelstoßen vermasselt.“

Dadic startete in 8,38 Sekunden als Zweitschnellste über 60 m Hürden und in der zweitschnellsten Zeit ihrer Karriere, bekundete im Hochsprung aber mit letztlich 1,77 m (Rang 9) von Beginn an Probleme. Das Kugelstoßen (13,67 m/6.) klappte für die Weltbeste des Vorjahres dann nicht nach Wunsch. Nach drei Bewerben war die Athletin von Union St. Pölten Fünfte - und von der eigenen Zielsetzung 127 Punkte entfernt.

Denn für eine Medaille hatte die Welserin im Vorfeld ihren persönlichen Rekord ausgeschrieben. Der Weitsprung brachte sie dann mit 6,30 m (3.) schon bis auf 15 Punkte an Bronze heran. In den abschließenden 800 m aber spielte die ungarische Konkurrenten ihre Stärke auf der Bahn auch im Zweikampf mit Dadic aus. Dadic musste dem hohen Anfangstempo Tribut zollen, Krizsan jubelte über Bronze und eine neue persönliche Bestleistung.

„Ich bin gut in den Mehrkampf reingekommen, der Lauf über die Hürden war sehr gut. Leider habe ich dann nicht gut weitergemacht“, hatte Dadic schon nach dem Vormittag bilanziert. Sie berichtete von Problemen mit dem Anlauf im Hochsprung, der Abstand zur Latte habe nicht gepasst. „Ich kann mir das nur mit den verlorenen Trainings wegen der Rückverletzung erklären, weil normalerweise haut das bei mir immer hin, nur heute hat das gar nicht funktioniert.“

Österreichs zweites Mehrkampf-Ass Verena Preiner hatte mit Oberschenkel-Problemen auf die EM verzichtet, sie wollte im Hinblick auf ihre Olympia-Vorbereitung kein Risiko eingehen. Susanne Walli schied über 400 m im Vorlauf aus. Als Vierte ihres Heats bzw. insgesamt 27. verpasste die Linzerin den Aufstieg ins Semifinale trotz persönlicher Bestzeit von 53,41 Sekunden deutlich. „Die Freude über die gute Zeit überwiegt auf alle Fälle die Enttäuschung, das Semifinale nicht geschafft zu haben“, sagte Walli.

Die restlichen fünf österreichischen Vertreter - Magdalena Lindner und Markus Fuchs (60 m Sprint), Beate Schrott und Karin Strametz (60 m Hürden) sowie Andreas Vojta (3.000 m) sind am Samstag erstmals im Einsatz.

Stabhochsprung-Olympiasieger Renaud Lavillenie zog seinen Start indes nach einer Wadenverletzung zurück. Der französische Altmeister hatte in Torun eigentlich Weltrekordhalter Armand Duplantis fordern wollen. „Ich möchte die Verletzung nicht verschlimmern und meine Olympia-Teilnahme im Sommer gefährden“, erklärte der 34-Jährige.

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