Südkorea und USA starten Frühjahrsmanöver

Unter Berücksichtigung der Corona-Pandemie und der Diplomatie im Atomstreit mit Nordkorea wollen Südkorea und die USA ein gemeinsames, reduziertes Frühjahrsmanöver durchführen. Die Übung der Streitkräfte werde am Montag beginnen und neun Tag lang dauern, teilte der Generalstab der südkoreanischen Armee am Sonntag mit. Zweck der Übung ist es demnach, die Kampfbereitschaft der Truppen aufrechtzuerhalten.

Die alljährliche Kommandoübung, bei der Computersimulationen im Mittelpunkt stünden, umfasse keine Feldübungen, die während des ganzen Jahres über stattfänden. Auch werde der Umfang der Einheiten wegen der Pandemie verkleinert. Durch die Computersimulationen wollen sich beide Seiten auf potenzielle Kampfszenarien vorbereiten. Die USA haben in Südkorea 28.500 Soldaten als Abschreckung gegen Bedrohungen durch Nordkorea stationiert.

Die Führung in Pjöngjang warf den USA in der Vergangenheit regelmäßig vor, durch die Militärübungen mit ihrem Verbündeten Südkorea einen Angriff vorzubereiten. Beide Länder bestreiten das. Die USA und Südkorea hatten seit 2018 eine Reihe von gemeinsamen Militärübungen gestrichen oder verkleinert, um Gesprächen mit Nordkorea über sein Atomwaffenprogramm mehr Spielraum zu geben. Die Gespräche kommen seit dem gescheiterten Gipfeltreffen des früheren US-Präsidenten Donald Trump mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un im Februar 2019 in Vietnam nicht mehr voran.

Das Frühjahrsmanöver solle teilweise auch einem Probedurchlauf für die künftige gemeinsame Kommandostruktur dienen, hieß es. Dabei geht es um die geplante Übergabe der Befehlsgewalt im Kriegsfall über die gemeinsamen Truppen von den USA auf Südkorea. Die Übergabe wurde angesichts der Spannungen mit Nordkorea immer wieder verschoben.

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