Für Dominic Thiem geht es in der „Wüste“ weiter

Seit dem Valentinstag hat man von Dominic Thiem kein Tennismatch mehr gesehen. Eine glatte Dreisatz-Niederlage im Achtelfinale der Australian Open gegen den Bulgaren Grigor Dimitrow bedeutete das frühe Aus beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres. Ein bitterer Rückschlag für den damals auch angeschlagenen 27-jährigen US-Open-Sieger, der ihn auch erstmals aus den Top 3 fallen ließ. Nun geht es für Thiem bei den „Wüsten“-Turnieren in Doha und Dubai weiter.

Das frühe Aus in Melbourne hat bei Thiem Spuren hinterlassen, wie er im Blog auf seiner Website zugegeben hat. „Ein rabenschwarzer Tag beendete meinen Grand-Slam-Traum in Melbourne brutal. Ich habe einiges aufarbeiten müssen, alles genau analysiert“, berichtete der Lichtenwörther. Nach einigen Tagen Pause hat er sich in der Akademie in Traiskirchen auf die nächste Turnierphase vorbereitet, mittlerweile ist Thiem in Doha gelandet.

„Zwei Wüsten-Abenteuer in den Vereinigten Arabischen Emiraten stehen auf dem Programm. An Doha habe ich eigentlich keine guten Erinnerungen“, gestand Thiem. 2013 schied er nach erfolgter Qualifikation in Runde eins aus, 2018 kam er zwar bis ins Halbfinale, aber: „Da musste ich allerdings vor dem Match gegen Gael Monfils wegen einer Verkühlung rausziehen.“ 2019 gab es ein Auftakt-Aus.

„Was ich mir erwarte? Ehrlich - ich kann es nicht genau sagen, wo ich stehe. Ich will möglichst rasch meinen Rhythmus finden, mit Siegen Selbstvertrauen tanken und gute Matches abliefern“, meint Thiem. Er hofft auf einen Erfolgslauf wie einst Stefan Koubek, der 2003 in Doha sein größten Titel gewonnen hat. In Dubai hat Thiem übrigens überhaupt erst einmal gespielt und 2015 gleich zum Auftakt verloren.

Weder von Doha noch von Dubai wird er viel mitbekommen, weiß Thiem. „Unser Leben in der künstlichen ‚Tennis-Blase‘ geht weiter. Auch wenn die Regeln vielleicht nicht ganz so streng wie bei den Grand Slams sind.“ Allerdings gab es endlich ein Wiedersehen mit seinem Coach Nicolas Massu. Der Chilene hatte wegen einer Corona-Erkrankung nicht zu den Australian Open reisen können.

Thiem ist in Doha topgesetzt und könnte es nach einem Freilos gleich mit dem Sensationsmann von Melbourne zu tun bekommen. Der Russe Aslan Karazew, der übrigens nur einen Tag jünger ist als Thiem, sollte sich gegen einen unbekannten Katari problemlos durchsetzen. Es wäre das erste Aufeinandertreffen Thiems mit dem Australian-Open-Halbfinalisten.

Das Hauptaugenmerk in Doha wird aber nicht auf Thiem liegen, sondern auf der Nummer zwei des mit 890.920 Dollar dotierten ATP-250-Turniers. Der Schweizer Superstar Roger Federer gibt nach über 400 Tagen Verletzungspause und zwei Knieoperationen sein mit Spannung erwartetes Comeback - und trifft nach einem Freilos entweder auf den Franzosen Jeremy Chardy oder den Briten Daniel Evans. Das Turnier ist mit vier Spielern aus den Top 11 stark besetzt. Thiems möglicher Viertelfinalgegner wäre der Weltranglisten-13. Roberto Bautista Agut aus Spanien.

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