Vlhova rückte Gut-Behrami in Jasna nahe - Kugel für Bassino
Petra Vlhova hat ihren ersten Heimsieg im Ski-Weltcup gefeiert. Die Slowakin setzte sich am Sonntag im Riesentorlauf in Jasna vor der Neuseeländerin Alice Robinson und der Halbzeit-Führenden Mikaela Shiffrin aus den USA durch. Ramona Siebenhofer wurde als beste Österreicherin wie bei der WM in Cortina d‘Ampezzo Fünfte. Die kleine Kristallkugel für die Disziplinwertung sicherte sich im vorletzten Riesentorlauf verdient die Italienerin Marta Bassino.
Bassino, die Vierte wurde, hat in dieser Saison bisher vier Rennen gewonnen. Unterdessen schaffte Vlhova mit ihrem 19. Weltcup-Sieg auch einen wichtigen Teilsieg im Kampf um den Gesamtweltcup. Ihre Konkurrentin Lara Gut-Behrami kam diesmal über den neunten Platz nicht hinaus, die Schweizerin hat damit nur noch 36 Punkte Vorsprung in der Gesamtwertung. Die nächsten beiden Rennen im Damen-Weltcup sind Slaloms in der kommenden Woche in Aare. Da Gut-Behrami in dieser Disziplin nicht antritt, wird die Technikspezialisten Vlhova aller Voraussicht nach als Gesamt-Führende zum Finale nach Lenzerheide reisen.
„Es ist wunderbar, was mir heute gelungen ist. Nach vielen Wochen und Rennen, in denen ich im Riesentorlauf ein wenig in der Krise war, habe ich etwas geschafft, auf das ich stolz bin. Hier zu gewinnen ist nicht so einfach“, sagte die 25-Jährige, die sich wenige Kilometer von ihrem Wohnort entfernt selbst großen Druck auferlegt hatte. Im Slalom am Samstag war sie als Führende nach Teil eins hinter Shiffrin noch Zweite gewesen. „Es war ein gutes Wochenende für mich. Einen zweiten und ersten Platz konnte ich mir nicht erwarten.“ An den großen Glasbecher denke sie aber noch nicht, versicherte Vlhova. „Ich denke nicht zu viel an die Punkte. Ich versuche mich auf das Skifahren zu konzentrieren.“
Siebenhofer freute sich über ihr bisher bestes Weltcup-Resultat im Riesentorlauf. „Natürlich hadere ich ein bisschen, dass der erste nicht so gelaufen ist. Aber das wird auch kommen, dass es zwei gute Läufe werden“, meinte die zur Halbzeit auf Position 13 rangierende Steirerin. „Es hat vielleicht von der Abstimmung nicht ganz zu hundert Prozent gepasst. Dann fühle ich mich nicht mehr so wohl.“ Für das Finale habe sie nach Anraten ihres Servicemannes einen anderen Ski mit „mehr Spannung“ herangezogen. „Er hat geglaubt, mit dem geht es besser, und er hat Recht behalten.“
Die WM-Dritte Katharina Liensberger beendete das Rennen auf Platz sieben. „Es waren Schwünge dabei, da hat es richtig viel Spaß gemacht und da habe ich einen guten Zug aufgebaut. Jetzt heißt es, das in beiden Läufen vom Start bis ins Ziel zu bringen“, meinte die 23-Jährige. „Speziell im ersten Durchgang war sicher noch viel mehr drin. Das zeigen dann andere vor. Ich will mich konsequent ‚step by step‘ nach vorarbeiten.“ Mit ihrer Teamkollegen Siebenhofer freute sich Liensberger: „Ich habe schon gesagt, wenn eine im Ziel vor mir sein darf, dann die Ramona.“
Stephanie Brunner verbesserte sich mit einem ambitionierten zweiten Lauf um fünf Positionen auf den 18. Rang. „Der erste, den kann man vergessen. So fahre ich normalerweise nicht. Im Training läuft es, im Rennen halt einfach noch nicht“, erklärte die Tirolerin, der im Finale ein schwerer Patzer unterlief. „Auf dem Schnee darfst du dir nichts erlauben, und das war eindeutig zu viel. Aber ich glaube, davor und danach war es relativ gut. Ich habe probiert, alles auf Zug durchzuziehen. Das war schon wieder annähernd ein Rennfahren.“ Sie nehme durchaus Selbstvertrauen aus Jasna mit.
Für Franziska Gritsch, Katharina Huber, Eva-Maria Brem, Chiara Mair und Elisa Mörzinger war der Arbeitstag bereits nach dem ersten Durchgang beendet. Mörzinger schied aus, die übrigen scheiterten an der Qualifikationshürde. Beim Weltcup-Finale in Lenzerheide sind damit Siebenhofer, Liensberger, Brunner, Katharina Truppe und Ricarda Haaser im Riesentorlauf über das Top-25-Kontingent der Disziplinwertung startberechtigt. Haaser fällt allerdings nach einem Bandscheibenvorfall aus, Truppe pausierte am Sonntag wegen Schmerzen im Adduktorenbereich.