Impfstoff-Charge von AstraZeneca nach Todesfall eingezogen
Nach dem Tod einer Krankenschwester des Landesklinikums Zwettl, der zuvor der Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca verabreicht wurde, soll die betreffende Charge nicht mehr verwendet werden. Alle Besteller wurden diesbezüglich informiert. „Betroffen davon sind noch etwa 6.000 Impfdosen“, berichtete das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) am Sonntagnachmittag nach einer APA-Anfrage beim Gesundheitsministerium. Rund 37.000 Dosen der Charge wurden bereits verimpft.
„Es liegen keine weiteren schweren Nebenwirkungsmeldungen dieser Art, die diese Charge betreffen, vor“, hielt das BASG fest. Seit Freitagabend gibt es einen vorsorglichen Ausgabestopp für die Charge ABV5300 des AstraZeneca-Impfstoffs aufgrund des zeitlichen Zusammenhanges von zwei schweren Nebenwirkungsmeldungen im Landesklinikum Zwettl: Eine 49-Jährige ist in Folge schwerer Gerinnungsstörungen gestorben, eine 35-Jährige, die eine Lungenembolie entwickelt hatte, hingegen befindet sich am Weg der Besserung. Die heimischen Behörden haben umfassende Untersuchungen eingeleitet.
Impfdosen anderer Chargen des Unternehmens können verabreicht werden, wurde den betroffenen Bundesländern mitgeteilt. Aus Niederösterreich hatte es zuvor geheißen, das Vakzin des Unternehmens werde weiter eingesetzt. Stefan Spielbichler von Notruf Niederösterreich sagte, dass man sich hier nach der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) richte. An der Freigabe des Impfstoffs von AstraZeneca habe sich nichts geändert, so Spielbichler. „Wir können hier keine eigenmächtige Entscheidung treffen.“
Am Sonntag berichtete auch der Landespressedienst Kärnten, dass Dosen der betreffenden Charge ins Bundesland geliefert worden waren. „Termine, die wegen des Impfstopps abgesagt werden müssen, sollen sobald wie möglich nachgeholt werden“, hieß es. Organisationen, die derartige Dosen erhalten hatten - das Rote Kreuz, die Krankenanstalten sowie die Ärztekammer - seien sofort informiert worden.
Mit einer Obduktion am Wiener AKH sollen die Umstände des Todes der 49-jährigen Krankenschwester festgestellt werden. Das AKH und das BASG haben bisher keinen Zusammenhang zwischen dem Ableben der Frau und dem Impfstoff hergestellt. Eine 35-jährige Kollegin der Verstorbenen befand sich nach ihrer Impfung in stationärer Behandlung auf der internen Abteilung im Landesklinikum Zwettl.