Mindestens 20 Tote bei Explosionen in Äquatorialguinea

Bei starken Explosionen im westafrikanischen Äquatorialguinea sind mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen und Hunderte verletzt worden. Nach den Explosionen am Sonntag in einem Militärkomplex der Stadt Bata würden insgesamt 420 Verletzte in drei Krankenhäusern behandelt, teilte die Gesundheitsbehörde des Landes auf Twitter mit. Präsident Teodoro Obiang sagte, dass die Explosionen durch „Nachlässigkeit“ im Umgang mit Dynamit auf einer Militärbasis verursacht worden seien.

Zuvor hatte ein Militärvertreter dem staatlichen Sender TVGE gesagt, ein Angriff werde derzeit nicht ausgeschlossen. Auf Bildern und Videos, die auf Twitter verbreitet wurden, waren eine hohe Rauchsäule und fliehende Menschen zu sehen. Die Digitalzeitschrift „Real Equatorial Guinea“ berichtete von „schweren Zerstörungen“ und „Panik“. Die Druckwellen der Explosionen seien auch in vielen weit entlegenen Gebäuden gespürt worden, hieß es. Nach Angaben des lokalen Mediums „Ahoraeg.com“ gab es drei aufeinanderfolgende Explosionen. Gebäude seien beschädigt worden, Verletzte seien in Krankenhäuser gebracht worden.

Die spanische Botschaft in der Hauptstadt Malabo rief die in Bata wohnenden Spanier auf, möglichst zu Hause zu bleiben. Es gebe derzeit nur spärliche Informationen aus der Stadt, da das Internet dort offenbar zum Teil ausgefallen sei.

Das OPEC-Mitglied Äquatorialguinea ist gegenwärtig wegen der Coronavirus-Pandemie und dem vergleichsweise niedrigen Öl-Preis wirtschaftlich schwer belastet. Öl-Einnahmen machen etwa zwei Drittel des Budgets aus.

Bata ist mit ihren knapp 200.000 Einwohnern die größte Stadt des afrikanischen Landes und gilt als Wirtschaftszentrum der ehemaligen spanischen Kolonie. Aquatorialguinea ist seit 1968 unabhängig.

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