Ex-Sprecher Faymanns ratlos über Ladung in U-Ausschuss
Der frühere Sprecher von Ex-Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ), Thomas Landgraf, ist am Donnerstag im Ibiza-Untersuchungsausschuss befragt worden. In seinem Eingangsstatement zeigte er sich über seine Ladung einigermaßen ratlos. Er habe „wenig bis gar keine Wahrnehmung zu den Beweisthemen“ und wisse nicht, was er zur Aufklärung beitragen könnte. Nach rund einer Stunde war die Befragung dann auch zu Ende.
Der Grund der Ladung dürfte sein, dass er als Zeuge in einem Nebenverfahren rund um das Ibiza-Video, das die türkis-blaue Regierung zu Fall gebracht hat, einvernommen wurde, so Landgraf in seinem Eröffnungsstatement. Das Ermittlungsverfahren sei aber ergebnislos eingestellt worden.
Ihm selbst sei das Video nicht angeboten worden, von dessen Existenz habe er erst am Tag der Veröffentlichung erfahren. Danach sei ihm das Gerücht zugetragen worden, dass das Video der SPÖ vor der Veröffentlichung angeboten worden sei. Dieses habe er bei einem Mittagessen wiedergegeben, bei dem er von SoKo-Beamten „belauscht“ worden sei. „Das war ein durchwegs scherzhaft geführtes Gespräch“, so Landgraf.
Den angeblichen Kaufpreis von drei Millionen Euro, die er damals genannt habe, habe er auch nur „aufgeschnappt“, eben von jenen Leuten die ihm das Gerücht erzählt haben. In der Rückschau könnte es aber auch sein, dass er die Summe der medialen Berichterstattung entnommen hatte.
Dass ein Mitarbeiter von ihm vor Erscheinen des Ibiza-Videos auf eine Neuwahl gewettet hat, habe dieser ihm gegenüber damit begründet, dass die Quoten gut gewesen seien, sagte Landgraf. Und dass die Wahrscheinlichkeit, dass eine ÖVP-geführte Regierung in den ersten drei Jahren zerbricht, recht hoch sei. So viel er wisse, habe auch der Mitarbeiter keine Kenntnis von dem Video vor dessen Veröffentlichung gehabt.