Salzburger Landestheaters wird „an Herz und Nieren erneuert“
Das Salzburger Landestheater erhält im Sommer 2022 die bisher umfangreichste Sanierung in seiner fast 130 Jahre langen Geschichte: Um 12,3 bis maximal 13,6 Millionen Euro werden unter anderem der Balkonaufbau, die Bestuhlung und die Bühnentechnik auf den Stand der Zeit gebracht. Das Haus wird dazu von Mai bis Oktober kommenden Jahres nicht bespielt werden können, auch die Salzburger Festspiele müssen in diesem Sommer auf die beliebte Spielstätte für das Schauspiel verzichten.
„Es ist nicht nur ein Face-Lifting, das Theater wird an Herz und Nieren erneuert“, umriss am Donnerstag Landeskulturreferent LHStv. Heinrich Schellhorn bei der Projektpräsentation das Vorhaben. Mit der Sanierung würden der Komfort für die Besucher und die Arbeitsbedingungen für Künstler und Mitarbeiter verbessert, ergänzte sein Ressortkollege in der Stadt Salzburg, Vbgm. Bernhard Auinger.
Was passiert im Detail? Die Balkon-Podesterie soll erneuert werden, dabei erfolgt auch eine Neuausrichtung der Sitzreihen, wodurch eine bessere Sicht auf die Bühne ermöglicht werden sollte, sagte der Kaufmännische Direktor Bernhard Utz. Die Bestuhlung wird im gesamten Saal erneuert, wobei sich die Zahl der Sitze nicht ändert. Auch die Belüftung wird auf einen aktuellen Standard gebracht. Wandbespannung, Stuckaturen und Deckenfresko werden ausgebessert, die Aufhängung des großen Lusters im Saal erneuert und eine neue Beleuchtung des Zuschauerraums angebracht. Zopf erwartet sich einen „aufgehellten Gesamteindruck und besseren Sitzkomfort“.
Im Bühnenturm wird die obere Bühnenmaschinerie ausgetauscht: Die 30 „Handkonterzüge“ werden durch 33 Elektrozüge ersetzt und die Audio- und Videotechnik modernisiert. „Hier hat sich unglaublich viel getan“, sagte Intendant Carl Philip von Maldeghem. Auch die Bühnenbeleuchtung wird auf den zeitgemäßen Stand gebracht, die Halogen- wird durch eine LED-Technik ersetzt.
Die Arbeiten erfolgen in Abstimmung mit dem Denkmalschutz, der historische Bestand soll mit den Neuerungen zu einem harmonischen Gesamtkonzept mit einem strahlenden Raum werden, umriss es Projektleiter Architekt Michael Zopf. Seine Architekturwerkstatt war bereits mit dem Bau des Landestheater-Probenhauses im Stadtteil Aigen beauftragt. „Damals konnte der Kostenrahmen gehalten werden, daher haben wir das Vertrauen, dass es jetzt genau so sein wird“, so Schellhorn.
Für die Bauzeit wird das Theater in den Monaten Mai und Juni 2022 in eine Ersatzspielstätte ausweichen, wahrscheinlich in ein Zelt, kündigte der Intendant an. Danach gebe es die übliche Sommerpause, in den Monaten September und Oktober werde man dann mit mehr als einer Produktion im Festspielbezirk präsent sein. Die Überlegung, mit den Arbeiten erst nach den Sommerfestspielen zu beginnen, habe man letztlich verworfen, weil man dann tief in den Winter käme. Die Festspiele seien bereits informiert, dass sie sich im Sommer 2022 eine andere Spielstätte suchen müssen, so Maldeghem.