Corona-Gesetze

Druck in Tiroler Heimen wächst, Tests nun auch für Spitalsbesuche

Besucher und Begleitpersonen brauchen künftig einen negativen Covid-Test. Sonst dürfen sie Spitäler nicht betreten.
© Thomas Boehm / TT

Seniorenvertretungen für Lockerungen. Verschärfungen an Spitälern: Besucher brauchen negativen Test.

Innsbruck – Den Tiroler Seniorenbund würden immer wieder Anrufe von Angehörigen und Bekannten von Heimbewohnern ereichen, die über die strengen Besucherregeln in den Altenheimen klagen, erzählt Geschäftsführer Christoph Schultes. Nachdem beinahe 90 Prozent der Heimbewohner in Tirol und das Personal weitgehend durchgeimpft seien, müsse es zu Lockerungen kommen, erklärt Seniorenbund-Obfrau und ÖVP-Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf.

Die schwarzen Seniorenvertreter sehen das gleich wie die roten. Der Pensionistenverband hatte vor wenigen Tagen ebenso darauf gedrängt, die Besuchszeiten in den Altenheimen auszuweiten.

Derzeit können Heimbewohner zweimal pro Woche von jeweils zwei Personen Besuch erhalten. Zeitlich sind die Besuche nicht limitiert. Zuvor war es noch strenger. Da war ein Besuch pro Woche von einer Person erlaubt. Auch die ARGE Altenheime hatte Alarm geschlagen und sich für Lockerungen in den Heimen starkgemacht. Natürlich würden zum Schutz von nichtgeimpften Personen weiterhin Sicherheitskonzepte gelten und Masken getragen, erklärte ARGE-Obmann Robert Kaufmann. Ähnlich argumentiert der Seniorenbund. Eine Ausdehnung der Besuchszeiten sei ein wichtiger Schritt, um der Einsamkeit entgegenzuwirken, meint Zoller-Frischauf.

Verschärfungen der Besuchsregelungen gibt es an den Spitälern. Die Bundesregierung schreibt vor, dass beim Betreten einer Krankenanstalt ein negativer Antigen-Test, der nicht älter als 48 Stunden sein darf, oder ein negativer PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden sein darf, vorzuweisen ist. Grundsätzlich müssen Besucher und Begleitpersonen den Test vorweisen können. Ausgenommen sind Begleitpersonen bei Entbindungen. Die Tirol Kliniken raten, sich vor einem Besuch in den jeweiligen Krankenhäusern zu informieren.

Das Gesundheitsministerium geht davon aus, dass die Zahl der positiven Fälle bis Ende März steigen wird. Tirol hat nach Vorarlberg die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz. Die Infektionszahlen und die Todesopfer in den Altenheimen sind seit Jänner gesunken. In den Heimen kämen nur noch selten Cluster vor, sagt die ARGE Altenheime. Im Herbst konnten trotz Lockdown die Altenheime nicht entsprechend geschützt werden. In Deutschland war die Entwicklung ähnlich. Bayerns Gesundheitsminister hat einen Vorstoß gemacht und will Lockerungen in den Heimen. (aheu)

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