Es brodelt im neuen Innsbrucker Offspace „kiosk" für junge Kunst
In der ehemaligen Talstation der Hungerburgbahn soll ein Raum für junge Kunst entstehen. Als Erstes eingezogen ins „kiosk“: Nicole Wenigers Vulcania.
Innsbruck – Anfänglich dampft er bloß, schließlich schießt aber glühende Lava empor und der Vulkan bricht aus. In Nicole Wenigers Video ist dieser Vulkan übrigens der Patscherkofel. Seit 2018 geht sie in ihrem Projekt „Vulcania“ dem Mythos nach, dass es unter Innsbrucks Hausberg gewaltig brodelt. Mit Performances, Videos, einer umfangreichen Publikation und zuletzt gar einem Musikalbum hat sie in pseudowissenschaftlichen Theorien auch hinterfragt, welchen Fakten heute noch zu trauen ist. Eine Rauminstallation in der Talstation – nicht vom Patscherkofel, sondern von der ehemaligen Hungerburgbahn – ergänzt das Projekt jetzt um eine weitere Facette.
Weniger ist die erste Tiroler Künstlerin im neuen „kiosk“, einem Offspace, der zukünftig junge Kunst zeigen will. Initiiert hat ihn der Verein Talstation rund um Geschäftsführer Thomas Krug, der das Kulturzentrum neben der baufälligen Rotunde, die bis 2010 das Riesenrundgemälde beherbergte, seit 2018 bespielt. Bereits 2019 entstand das Konzept mit einer ersten Installation. Mit Wenigers Beitrag, der aktuell absolut Corona-konform von außen multisensorisch zu erleben ist, möchte man das „kiosk“ als neuen Raum etablieren, so Krug.
Zeigen möchte er im „kiosk“ vor allem junge, heimische Künstlerinnen und Künstler, die in klassischen Galerieräumen nicht unterkommen. Wer das Programm entwerfen wird, ist bis dato nicht klar. Ob wie bei anderen Offspaces, etwa im Kubus vor dem Landestheater (geleitet von „Reich für die Insel“) oder im bereits wieder geschlossenen Space Nouvelle in der Bürgerstraße (geleitet von Kunsthistorikerin Anna Fliri), das „kiosk“ Zwischennutzung bleibt, steht noch offen: Bis Februar 2022 darf der Verein Talstation „kiosk“ und Kulturzentrum in jedem Fall bespielen. Aktuell mit Kunst und Online-Formaten. (bunt)