Eishockey

Zuerst der Triumph – und dann?

Auch auf HCI-Keeper Markus Gratzer wird es heute gegen den starken Bullen-Nachwuchs ankommen.
© Thomas Boehm / TT

Im dritten Finalspiel der Young Stars Hockey League empfängt der HCI heute Salzburg. Es gilt einen 0:2-Rückstand wettzumachen.

Von Tobias Waidhofer

Innsbruck – 0:2 liegt die U20 des HC Innsbruck in der Best-of-five-Finalserie der Young Stars Hockey League zurück. Das soll aber noch nichts heißen, denn heute (18.15 Uhr, Livestream auf der You­tube-Seite des HC Innsbruck) schreitet die Mannschaft von Headcoach Manfred Chizzali erstmals daheim in der Tiwag Arena aufs Eis. Und das Team rund um Kapitän Jonas Steiner hat es sich zur Mission gemacht, seinen Trainer zu beschenken. Schließlich feierte Chizzali gestern seinen 52. Geburtstag. „Ein Sieg wäre das ideale Geschenk“, lachte der Headcoach. Gelingt der Erfolg, würde schon am Tag darauf – wieder in Innsbruck – Spiel Nummer vier warten.

Zum Feiern gibt es aber ohnehin genügend Gründe, denn selbst wenn Salzburg die Serie und damit die Liga gewinnt, wandert der österreichische Meistertitel nach Tirol, weil die Bullen zu viele Ausländer in ihrem Roster haben. „Das hat es schon lange nicht mehr gegeben, es ist eine Auszeichnung für unseren Nachwuchs“, lobt auch Obmann Günther Hanschitz. Doch die Frage stellt sich, wie es weitergeht mit den meisterlichen Talenten im Haifischbecken? Schließlich liegen zwischen der U20-Meisterschaft und der ICE Hockey League sportlich Welten. „Das sind nicht nur zwei oder drei Stufen, sondern vier“, weiß Hanschitz.

In diesem Zusammenhang würde eine zweite Mannschaft in der Alps Hockey League – wie zum Beispiel der KAC oder Linz sie führen – durchaus Sinn machen. Nur, die kostet Geld. Die am Papier immer noch bestehende Kooperation mit den Kitzbüheler Adlern scheint nicht der Weisheit letzter Schluss. „Die Kooperation lebt noch“, sagt Hanschitz, um im nächsten Atemzug zu bestätigen: „Für die Ausbildung der Spieler wäre es sicher die beste Lösung, eine Alps-Hockey-League-Mannschaft in der eigenen Arena zu haben, anstatt für ein Training 200 Kilometer fahren zu müssen.“ Abgesehen davon, dass sich Kitzbühel nicht als Ausbildungsverein definiert, scheint die Partnerschaft allein geographisch – zwischen der Tiwag Arena und dem Kitzbüheler Sportpark liegen 91 (!) Kilometer – zum Scheitern verurteilt. „Wir haben als Verein grundsätzlich die Aufgabe, eine Perspektive für die Spieler zu schaffen“, betont Nachwuchsleiter Heinz Thielmann. „Es wird in den kommenden Monaten Gespräche geben“, verspricht Hanschitz.

Vorerst gilt die Konzentration aber dem U20-Endspiel. „Mit dieser Mannschaft ist alles möglich, auch drei Siege en suite“, fasste Angreifer Luca Muigg die Innsbrucker Euphorie in Worte.

HCI-Talent Luca Muigg.
© Michael Kristen

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