Rätselraten vor dem Saisonstart: Wer ist hier der MotoGP-Boss?
Die hohe Dichte lässt den sonntägigen Auftakt in der Wüste (19 Uhr, Servus TV) zum großen Rätselraten werden: Weltmeister Mir gibt sich selbstbewusst.
Von Daniel Suckert
Innsbruck, Doha – Ein Flutlichtspektakel in der Wüste von Katar – das gehört in der Motorrad-Welt schon zur Tradition. Was den Favoriten betrifft, tut man sich heuer sehr schwer, den klar zu benennen. Denn Serien-Champion Marc Márquez muss das Katar-Double (28.3./4.4.) komplett auslassen. Das starke Suzuki-Paket bringt Titelverteidiger Joan Mir erneut in die Pole-Position.
Konstanz: Die Vorzüge der Suzuki liegen nicht beim Top-Speed, die Qualifyings waren im Vorjahr ebenso durchwachsen. Aber es ist eben das ausgeglichene Gesamtpaket, mit dem man auf allen Rennstrecken glänzen kann. „Das Schlüsselwort bleibt die Konstanz“, brachte es Joan Mir auf den Punkt. „Das war im Vorjahr unsere große Stärke.“ Nicht die Anzahl an Siegen, sondern die Anzahl der Punkte war am Ende entscheidend: „Wir haben uns den Traum erfüllt, jetzt startet alles wieder bei null.“
Überraschung: Was die Siegquoten betrifft, rangiert der Spanier Mir nicht am obersten Podest. Da steht der „Aussi“ Jack Miller, der ab heuer auf der Ducati Platz nehmen wird, ebenso vor dem Titelverteidiger in der Königsklasse auf zwei Rädern wie das Yamaha-Duo Fabio Quartararo und Maverick Viñales (ESP). Der Franzose Quartararo, gerne auch „El Diablo“ genannt, feierte in der Vorsaison mit „teuflisch“ guten Leistungen drei Siege, erbte deshalb heuer auch den Platz beim Werksteam von Altstar Valentino Rossi. Der „Doktor“ sitzt nun beim Yamaha-Kundenteam (Petronas) und strebt auch mit 42 Jahren noch Überraschungen an: „Ich fühle mich gut, das Bike liegt mir.“
Und natürlich gehört auch Vizeweltmeister Franco Morbidelli (Yamaha) zum Favoritenkreis. Auch der Italiener feierte im Vorjahr drei Triumphe: „Mit dem Druck, als Favorit zu gelten, kann ich leben.“
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Abwarten: Während Pol Espargaró („Für uns wird es schwierig beim ersten Auftritt“) KTM nach vier Jahren Richtung Honda verließ, dämpfte man beim rot-weiß-roten Rennstall zunächst einmal die Erwartungen. Allerdings nicht wegen des Abgangs des Spaniers: „Katar liegt uns nicht, so ehrlich müssen wir sein. Wir werden unsere Haut so teuer wie möglich verkaufen“, sagte Sportchef Pit Beirer im TT-Interview. Das Vorjahr (3 Siege, 27-mal in den Top Ten) war für die Orange-Blauen das bisher erfolgreichste Jahr ihrer Motorsportgeschichte.
Erfolge will auch der Oberösterreicher Maximilian Kofler (Moto3) nach seinem letztjährigen Maturajahr feiern und in die Punkte fahren: „Ich bin kein Rookie mehr.“