Corona-Krise

Kommt die österreichweite Osterruhe? Bund-Länder-Gipfel in Vorbereitung

Ab Mittwoch gibt es wegen des mutierten Briten-Virus wieder eine Ausreise-Testpflicht aus Tirol, die stichprobenartig kontrolliert wird.
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Der Druck auf Westösterreich steigt: Das eigentlich für nach Ostern anberaumte Treffen der Landeshauptleute könnte vorgezogen werden. Eine österreichweite Osterruhe wird nicht mehr ausgeschlossen.

Innsbruck – Tirol will an den lokalen Maßnahmen wie der Ausreise-Testpflicht festhalten, damit sich die Infektionskurve wieder abflacht. „Was bringt es, den Handel zu schließen, wenn wir wissen, dass dort keine Ansteckungen passieren?“, fragt sich der Leiter des Tiroler Krisenstabs Elmar Rizzoli. Nach wie vor würden die meisten Ansteckungen im familiären Bereich erfolgen. Die Landesregierung sieht das derzeit ebenso. Wenngleich sich die Lage rasch ändern kann. Deshalb richtet sich der Blick stets auf die Spitäler.

Die Zahl der Spitalspatienten hat innerhalb von einer Woche um 40 zugenommen, zugleich bleibt die Situation auf den Intensivstationen mit 28 Erkrankten (+5) noch stabil. Doch der Nachzieheffekt hängt wie ein Damoklesschwert über der weiteren Entwicklung.

Doskozil fordert Treffen mit allen Landeshauptleuten

Insgesamt sieht sich Elmar Rizzoli mit einer Situation wie im Februar mit der südafrikanischen Coronavirus-Mutante konfrontiert. „Jetzt geht es darum, das mutierte Briten-Virus einzudämmen.“ 260 Verdachtsfälle wurden bisher festgestellt, 200 Personen sind noch aktiv positiv. Infektionen wiesen auch Geimpfte im Bezirk Schwaz auf, „aber sie infizierten sich kurz nach der ersten Immunisierung, als noch kein Impfschutz bestanden hat“. Das Freitesten aus dem Bezirk Kufstein und bei Fahrten von Tirol in andere Bundesländer von Mittwoch bis 14. April soll der Ausbreitung einen Riegel vorschieben.

Der Druck auf die westlichen Bundesländer steigt jedoch. Das weiß auch Landeshauptmann Günther Platter (VP). Er schloss bisher einen Oster-Lockdown wie in Wien, Niederösterreich und im Burgenland aus. Wenn schon, so heißt es, soll es eine österreichweite Regelung geben.

Der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) brachte gestern bereits einen Ostermontags-Gipfel ins Spiel und forderte ein gemeinsames Vorgehen aller Länder. Zu diesem Zweck solle ein Treffen mit allen Landeshauptleuten einberufen werden. Das sei ohnehin für den Dienstag nach Ostern vorgesehen. Die Situation im Osten und im restlichen Österreich unterscheide sich „höchstens um zwei, drei Tage. Dann steht man dort vor derselben Lage“, betonte Dos­kozil. Der Gipfel könnte vielleicht rascher anberaumt werden. Vielleicht noch vor dem Gründonnerstag. (pn)

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