Lawinengefahr

Skitouren nur am Vormittag: Von einer Stunde auf die nächste wird's gefährlich

Die warmen Temperaturen lassen die Lawinengefahr im Bereich der Nordkette stark ansteigen.
© Paumgartten

Die warmen Temperaturen lassen die Lawinengefahr im Bereich der Nordkette ansteigen. Der Forstweg vom Rosnerweg zur Arzler Alm ist seit Dienstag gesperrt, der Kollnerweg vom Höttinger Bild bis zum Gramartboden seit Mittwoch.

Innsbruck – Der Forstweg vom Rosnerweg zur Arzler Alm auf der Innsbrucker Nordkette ist seit Dienstag gesperrt, seit heutigem Mittwoch nun auch der Kollnerweg vom Höttinger Bild bis zum Gramartboden. Das gab die Stadt in einer Aussendung bekannt.

Der Grund: Durch die fast schon sommerlichen Temperaturen ist die Lawinengefahr in diesem Gebiet deutlich gestiegen. „Ich appelliere an die Bevölkerung, die Gefahr nicht zu unterschätzen, achtsam zu sein und die Sperre einzuhalten“, warnt der zuständige Innsbrucker Vizebürgermeister Johannes Anzengruber (VP). Wie lange die beliebten Spazier- und Mountainbikewege gesperrt bleiben, ist derzeit noch nicht absehbar. Bereiche der Nordkette mussten bereits im Jänner und im Februar wegen Lawinengefahr gesperrt werden.

Laut Lawinenwarndienst „klassische Frühjahrssituation"

Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndienstes, beurteilt die allgemeine Situation in den Bergen Tirols differenziert und unterscheidet deutlich zwischen den Verhältnissen am Vormittag bzw. Nachmittag: „Derzeit erleben wir eine klassische Frühjahrssituation“, so der Experte: „Am Morgen und am Vormittag haben wir bombensichere Verhältnisse. Es scheint aber die Sonne, die Temperaturen steigen und von einer Stunde auf die nächste wird es gefährlich, meist so ab elf oder zwölf Uhr. Sehr schnell haben wir sehr kritische Verhältnisse.“

Es steige vor allem die Gefahr von Nass- und Gleitschneelawinen, die schon von einzelnen Wintersportlern losgetreten werden können. Spätestens am Nachmittag seien sowohl Süd-, als auch West- und Osthänge von der Problematik spontan abgehender Schneebretter betroffen. Der Chef des Lawinenwarndienstes rät, Skitouren und Variantenabfahrten zeitig zu beenden.

In steilen Nord-, Nordwest- und Nordosthängen sorgen oberhalb von 2000 Metern auch trockene Lawinen für Gefahr. Vorsicht ist auch in extremen Steilhängen und wenig befahrenen Gebieten geboten. Auch Kammlagen sind derzeit keineswegs ungefährlich. (TT, TT.com)