Anschober kämpft für Notbremse, Telfs und Fulpmes unter Beobachtung
Während die Ausreise-Testpflicht für Arzl im Pitztal und Virgen heute enden dürfte, könnten in weiteren Gemeinden Maßnahmen erfolgen.
Innsbruck, Wien – Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) kämpft derzeit für eine Notbremse, um das steigende Infektionsgeschehen in Österreich einzudämmen und die Intensivstationen zu entlasten. Gestern wurden österreichweit 3687 Neuinfektionen gemeldet, davon 285 in Tirol. Im Gegensatz zur Ostregion bleibt die Situation in den Tiroler Spitälern weiter stabil. Insgesamt werden 147 Corona-Erkrankte derzeit stationär behandelt, 25 davon auf den Intensivstationen.
Doch das kann sich rasch ändern. Schließlich wird für ganz Österreich bis 14. April ein Zuwachs der Patienten auf Intensivstationen auf 670 prognostiziert. „Jetzt ist der allerletzte Zeitpunkt, die allerletzte Chance für eine Notbremsung. Wir brauchen daher alle Menschen in Österreich als entscheidenden Teil der Lösung. Wir können diese dramatische Situation verändern, indem wir alle die Osterruhe konsequent einhalten“, mahnt Anschober. Nächsten Dienstag will er mit den Landeshauptleuten erneut die Lage analysieren.
Tiroler Gemeinden unter Beobachtung
Tirol setzt vorerst auf lokale Schritte: Hier könnte sich in den nächsten Tagen in den Gemeinden etwas tun. In Arzl im Pitztal und in Virgen hat sich die Situation verbessert, die bis heute verordnete Ausreise-Testpflicht könnte deshalb enden. Für Elbigenalp gilt sie noch bis 4. April, doch auch dort geht die Entwicklung bei den Infektionszahlen in die richtige Richtung.
Auf dem Radar hat der Krisenstab hingegen weitere Gemeinden. In den beiden Osttiroler Gemeinden Anras und Assling ist die Bevölkerung ab heute dazu aufgerufen, sich vorsorglich einem kostenlosen Corona-Test zu unterziehen. Zuletzt wurden überdurchschnittlich viele Ansteckungen verzeichnet. „Im Verhältnis zur Einwohnerzahl ergibt das einen erhöhten Anteil an Infektionen und hohe Inzidenzwerte in den vergangenen Tagen. Wir brauchen jetzt einen möglichst umfassenden Überblick über das Infektionsgeschehen“, betont Bezirkshauptfrau Olga Reisner.
Im Bezirk Innsbruck-Land stehen die Marktgemeinde Telfs und Fulpmes unter Beobachtung. Möglicherweise kommt es in beiden Gemeinden wie in Osttirol zu einem Appell, sich testen zu lassen. Auch eine Ausreise-Testpflicht beim Verlassen des Orts ist im Stufenplan des Krisenstabs vorgesehen, sollte man bei der Kontakt-Nachverfolgung an die Grenzen stoßen. (pn)