Kraftwerk Haslach am Kalserbach wird nicht befürwortet
Zum Kraftwerksplan Kalserbach wird es keine Weisung von LR Geisler geben. Das geht aus einer Anfrage der Liste Fritz hervor.
Kals a. Gr. – „Eine Weisung kann in diesem Zusammenhang von mir ausgeschlossen werden.“ Das erklärt Josef Geisler (ÖVP), Landeshauptmann-Stellvertreter und Landesrat für Energiewesen. Der Zusammenhang, den er anspricht, ist das geplante Kraftwerk Haslach am Kalserbach. Geislers Erklärung findet sich in einer Anfragebeantwortung an die Liste Fritz, die das Kraftwerk im Landtag thematisiert hat.
Bedeutsam ist Josef Geislers Antwort in mehrfacher Hinsicht. Einmal, weil das umstrittene Projekt seit zehn Jahren läuft und noch kein Ende abzusehen ist. Zurzeit läuft das Genehmigungsverfahren. Naturschützer kritisieren immer wieder, dass Pflanzen und Tiere geschädigt würden und ihren Lebensraum verlieren. Zum zweiten, weil Geisler eine solche Weisung schon einmal erteilt hat, wie Landtagsabgeordneter Markus Sint von der Liste Fritz ausführt: „Josef Geisler hat offensichtlich aus seiner folgenschweren Entscheidung gelernt. Während er 2018 beim Kraftwerk am Kalser Lesachbach das fachlich überwiegend negativ beurteilte Kraftwerk mittels politischer Weisung an die Behörde durchgedrückt und bewilligt hat, schließt er diesmal beim Kraftwerk Haslach-Kalserbach eine politische Weisung dezidiert aus.“
Generell scheint das Land nicht sehr glücklich mit dem Osttiroler Projekt zu sein. Die Gemeinde Kals sei darauf hingewiesen worden, dass keine Empfehlung zur Weiterverfolgung des Verfahrens ausgesprochen wurde, erklärt Geisler in der Anfragebeantwortung. „Die Gemeinde hat jedoch entschieden, die Behördenverfahren dennoch weiterzuführen.“ Kals gehe von 14,2 Millionen Euro Errichtungskosten aus, heißt es weiter.
Die Liste Fritz bezweifelt diese Summe. „Im Gemeinderatsprotokoll vom 6. Februar 2013 geht die Gemeinde selbst noch von 19 Millionen Euro aus. Seither sind acht Jahre vergangen“, gibt Sint zu bedenken. Es sei unverantwortlich, dass die Landesregierung bei einem solch riskanten Unternehmen nicht die Notbremse ziehe.
Die Kalser Bürgermeisterin Erika Rogl, die das Projekt von ihrem Vorgänger quasi geerbt hat, will nicht viel dazu sagen. „Das Verfahren ist im Laufen, wir warten ab, was dabei herauskommt.“ (TT, co)