Vorsichtiger Optimismus in Tirol: „Wie bei ausklingender zweiter Welle“
Das Infektionsgeschehen in Tirol gibt Anlass zu vorsichtigem Optimismus. Die Zahl der Neuinfektionen pendelte sich in den vergangenen Tagen bei rund 200 ein. Die Fallzahlen in Telfs stehen weiter unter Beobachtung.
Innsbruck – Es ist ein Begriff, der zumindest Stabilität vermittelt: die aktuelle Seitwärtsbewegung bei den Corona-Infektionen. Die vergangenen Monate haben allerdings gezeigt, dass danach die Entwicklung in zwei Richtungen gehen kann: Entweder nimmt das Infektionsgeschehen zu oder es geht zurück. Derzeit besteht in Tirol, aber auch österreichweit Hoffnung auf eine Entspannung der Situation.
In Tirol pendelte sich die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen Tagen bei rund 200 ein. In Österreich wurden am Donnerstag 2906 positive Corona-Fälle gemeldet, das waren deutlich weniger als noch in der Vorwoche (3363). Zuversichtlich stimmt das in Tirol durchgeführte Abwasser-Monitoring. „Im Laufe der letzten Woche haben sich beim SARS-CoV-2-Abwasser-Monitoring Tirol die Belastungswerte auf relativ konstantem Niveau mit insgesamt eher moderaten Schwankungen eingestellt“, teilte das Land gestern mit. Damit liege die Anzahl der Corona ausscheidenden Personen in Tirol in der Größenordnung jener Werte, die zuletzt Anfang Dezember 2020, in der Phase der ausklingenden zweiten Welle, beobachtet wurden.
Bleibt es so, könnte die dritte Welle vielleicht langsam abklingen. Doch noch gibt es zu viele Schwankungen. Die Situation in den Tiroler Spitälern ist weiterhin konstant. 145 Corona-Patienten werden derzeit stationär behandelt, 31 auf den Intensivstationen. Stark zurückgegangen sind zuletzt die Fälle mit der südafrikanischen Coronavirus-Variante. Aktuell gibt es 13 aktiv Positive. „Die ebenfalls als ansteckender eingestufte neue Form der britischen Mutation ist ebenfalls rückläufig, sie macht rund zehn Prozent der Fälle aus. Es waren zuvor 13 bis 14 Prozent“, sagt der Leiter des Corona-Einsatzstabes im Land, Elmar Rizzoli.
Wegen überdurchschnittlich vieler Corona-Fälle gibt es seit gestern eine Ausreise-testpflicht aus der Stubaier Gemeinde Fulpmes. Sie gilt bis 18. April. Und ab Samstag auch für Weißenbach am Lech.
„Wir haben aber auch ein Auge auf Telfs“, betont Rizzoli. Dort sind zurzeit 75 Personen mit Corona infiziert. Die Lage wird genau beobachtet, sollten die Zahlen nicht runtergehen, will das Land reagieren. Osttirol bleibt ebenfalls auf dem Radar.
Ampel überall rot
Die Corona-Ampel bleibt übrigens im ganzen Land rot. Das geht aus dem aktuellen Arbeitsdokument der zuständigen Kommission hervor. Die neuen, infektiöseren und gefährlicheren Varianten wie die britische haben mittlerweile fast in allen Bundesländern Werte rund um 90 Prozent erreicht. (pn)