Gedenktafel in Innsbruck als Erinnerung an eine außergewöhnliche Frau
Innsbruck – Sie bewahrte Tausende Kinder vor dem Tod, trotzdem ist ihr Wirken vielen unbekannt. In der Innsbrucker Maria-Theresien-Straße erinnert nun eine Gedenktafel an Diana Budisavljević, geb. Obexer. Die gebürtige Innsbruckerin rettete während des Zweiten Weltkriegs mit weiteren Helfern Kinder vor den Konzentrationslagern des faschistischen Ustaša-Regimes. „Diana Budisavljević dient uns allen als Vorbild. Mutig und zugleich bescheiden stand sie für das Richtige ein und rettete zahlreichen Kindern das Leben“, betont Bürgermeister Georg Willi.
Diana Obexer wurde 1891 in Innsbruck geboren und wuchs in der Maria-Theresien-Straße 15 auf. Als junge Erwachsene besuchte sie an der Universitätsklinik Innsbruck einen Pflegekurs und lernte dort ihren späteren Mann, den Chirurgen Julije Budisavljević, kennen. Nach dem Krieg folgte Diana ihrem Mann nach Zagreb, wo sie von den Gräueltaten in den Konzentrationslagern des faschistischen Ustaša-Regimes im damaligen „Unabhängigen Staat Kroatien“ erfuhr und nicht zögerte, mit weiteren HelferInnen und unterstützenden Organisationen überwiegend serbische Kinder aus diesen Lagern zu retten.
Die Namen der befreiten Kinder vermerkte sie in einer Kartei – die später als Anspielung an Oskar Schindler den Beinamen „Dianas Liste“ erhielt –, damit die Eltern ihre Kinder nach dem Krieg wiederfinden konnten. Die Liste enthielt Angaben zu 12.000 Kindern, wurde jedoch vom jugoslawischen Staat beschlagnahmt. Was genau mit der Kartei danach passiert ist, lässt sich nicht eruieren.
Erst 2010, mehr als dreißig Jahre nach ihrem Tod, wurde ihr humanitäres Engagement in Innsbruck bekannt.
Bei der Corona-bedingt im kleinen Rahmen vorgenommenen Enthüllung der Gedenktafel waren neben politischen Repräsentanten auch Verwandte von Diana Budisavljević anwesend. (TT)