Innsbruck-Land

Ein Sperlingskauz und eine Freundschaft in der Leutasch

Lewin pflegte das Tier so lange, bis der Sperlingskauz wieder zurück in die Natur konnte.
© privat

Leutasch – Große Veränderungen. Schlechte Nachrichten. Sorgen und Probleme. Die gibt es dieser Tage zuhauf. Eine kleine Geschichte aus der Leutasch ist das exakte Gegenteil davon. Dabei begann alles mit einem „Bumms“.

Irgendetwas musste da gegen die Fensterscheibe der Familie Fischer geflogen sein. Papa Christian hielt Nachschau und fand einen eigenartigen Vogel regungslos am Balkon liegen. „Wir wussten erst gar nicht, womit wir es zu tun hatten“, schildert Sohn Lewin. Der fast 15-Jährige bekommt leuchtende Augen, wenn er die Geschichte einer nicht ganz alltäglichen Freundschaft erzählt.

„Wir haben den Vogel reingeholt, sein Zustand machte uns Sorgen. Er verdrehte die Augen, war ziemlich ramponiert. Wir haben dann Kontakt mit dem Alpenzoo aufgenommen und Fotos hingeschickt“, sagt Lewin. Schnell war klar, dass es sich um einen Sperlingskauz handelte, die kleinste in Mitteleuropa angesiedelte Eule. Dem Tier ging es richtig schlecht, die nächsten Stunden sollten entscheidend sein. Ein Wäschekorb wurde schnell mit Heu gefüllt, zur Krankenstation umfunktioniert, Tipps der Alpenzoo-Spezialisten umgesetzt.

Als der fürsorgliche Lewin nachschaute, wagte er es, in den Korb zu greifen. „Ich war vorsichtig, immerhin handelte es sich um einen Räuber, der es trotz seiner kleinen Erscheinung schafft, Mäuse und kleine Vögel zu erlegen. Jedenfalls durfte ich den Kauz berühren. Ich nahm ihn auf, er schaute mich erst an, dann schloss er die Augen und ich streichelte ihn.“

Später nistete sich der Sperlingskauz im Pullover des Burschen ein, formte ein Nest. Und die Genesung schritt voran. „Ich trug ihn herum, nannte ihn Olaf. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass er gar nicht wegwollte“, sagte Lewin. Freilich dachte man auch kurz daran, den Kauz zu behalten. Der alte Hasenstall wäre schnell zu einer Voliere umgebaut gewesen. Letztendlich waren Lewi­n und sein Freund mit dem Auswildern einverstanden. „Er flog zurück in seinen natürlichen Lebensraum, da, wo er auch hingehört.“ (mars)

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