Die WSG Tirol will dem Sturm endlich trotzen
In der Fußball-Bundesliga ist die WSG Tirol gegen Sturm Graz noch sieglos. Das soll sich heute (14.30 Uhr, live TT.com-Ticker) im Meistergruppen-Duell ändern.
Von Tobias Waidhofer
Wattens, Graz –Kurz bevor der WSG-Manschaftsbus gestern die Autobahnausfahrt nach Graz nahm, meldete sich ein entspannter Trainer Thomas Silberberger zu Wort: „Wir fahren nach Graz, um Fußball zu spielen. Was gibt es Schöneres? Und wenn wir einen guten Tag haben, fahren wir ungeschlagen wieder nach Hause.“
Nach dem Top-Start in die Meistergruppe (2:0 gegen den LASK) und dem längst fixierten Klassenerhalt checkte der Tabellen-Fünfte gestern tiefenentspannt in der steirischen Landeshauptstadt ein. Im Wissen, dass man als Außenseiter unter den sechs besten Teams Österreichs eigentlich nur noch gewinnen kann. „Das letzte Mal so entspannt war ich im ersten Zweitliga-Jahr (2016/17, Anm.), als wir im Frühjahr top-performt haben und sechs Spiele vor Saisonende den Klassenerhalt fixiert haben“, erinnert sich Silberberger.
Es wäre aber ein Fehler, die Entspannung bei der WSG mit mangelndem Ehrgeiz gleichzusetzen. Denn auch wenn es offiziell keiner sagt: Natürlich schielt die WSG auf Platz vier und den Europacup. Und in diesem Zusammenhang wartet bei den viertplatzierten Steirern ein wegweisendes Duell. „Vorentschieden wird mit Sicherheit nichts. Aber wir haben eine lässige Ausgangsposition, können Graz mit einem Sieg als Vierter verlassen. Das ist positiver Druck“, glaubt der Coach.
Blickt man auf die Statistik, muss vor allem eines verhindert werden: ein 0:1-Rückstand. „Wenn Sturm einmal in Führung ist, wird es extrem schwer zurückzukommen“, weiß Silberberger, dass die Sturm-Defensive gemeinsam mit Salzburg die wenigsten Gegentore der Liga (23) kassiert hat.
Bei den Gastgebern hat man offensichtlich großen Respekt. „Ich sehe sie auch schon lange nicht mehr als Überraschungsteam, weil ich kann mich nicht erinnern, dass sie in den letzten Spielen irgendwann einmal eine schlechte Leistung gezeigt haben“, lobte Sturm-Coach Christian Ilzer.
⚽ Bundesliga, 24. Spieltag
Qualifikationsgruppe, Samstag
TSV Hartberg - Austria Wien 1:0 (0:0)
- Tor: 1:0 (86.) Gollner (Elfmeter)
SCR Altach - SKN St. Pölten 1:0 (0:0)
- Tor: 1:0 (82.) Fischer
FC Admira - SV Ried 0:2 (0:0)
- Tore: 0:1 (53.) Ziegl, 0:2 (60.) Grüll
Meistergruppe, Sonntag
- Sturm Graz - WSG Tirol 14.30 Uhr (live TT.com-Ticker)
- LASK - WAC 14.30 Uhr
- SK Rapid Wien - FC Red Bull Salzburg 17.00 Uhr
📺 Alle Spiele der Bundesliga werden auf Sky übertragen.
Das beweise alleine schon der Blick auf die Saison-Bilanz der Wattener gegen die heimischen Europa-League-Teilnehmer: „Kein Spiel noch gegen den LASK verloren, kein Spiel verloren gegen Rapid, kein Spiel verloren gegen den WAC. Sie bringen also sowohl Leistungen wie Ergebnisse.“
Apropos Leistungen, die sind bei Ex-WSG-Angreifer Kelvin Yeboah im Sturm-Dress noch nicht das Gelbe vom Ei, seinen bislang einzigen Treffer für die „Blackies“ hatte der Ghanaer ausgerechnet im Tivoli erzielt. Trotzdem wird Ilzer voraussichtlich wieder auf den 20-Jährigen setzen.
Die WSG baut indes auf die LASK-Startelf. Auch weil Thanos Petsos (Achillessehne) weiter ausfällt. Es gibt ja auch ansonsten wenig Grund, etwas zu ändern, bei einem Team, das aktuell in sich ruht.
📊 Die Tabelle der tipico Bundesliga: