Deutsche Unionsparteien beraten über Kanzlerkandidatur

Die Parteipräsidien von CDU und CSU kommen am Montag zu getrennten Beratungen zusammen, in denen es vor allem um die offene Kanzlerkandidatur der regierenden deutschen Unionsparteien gehen dürfte. Die Parteichefs Armin Laschet und Markus Söder hatten sich am Sonntag erstmals öffentlich bereit erklärt, die Kanzlerkandidatur zu übernehmen. Die Entscheidung zwischen ihnen soll nach Auffassung führender Unionspolitiker in den nächsten Tagen fallen.

Während das Führungsgremium der CDU bereits am Vormittag (09.00 Uhr) zu einer regulären Sitzung zusammenkommt, will Söder das Präsidium der CSU für den frühen Abend außerplanmäßig einberufen. Auf die Frage in einer Pressekonferenz, ob dann schon eine Entscheidung fallen könnte, hatten Laschet und Söder am Sonntag geantwortet, sie wollten den Beratungen nicht vorgreifen. Das CDU-Präsidium wird erstmals seit langem wieder in Präsenz tagen.

Der viel kritisierte deutsche Verkehrsminister und CSU-Bezirkschef Andreas Scheuer stellte sich an die Seite seines Parteivorsitzenden Markus Söder. „Die Menschen in ganz Deutschland spüren und sehen, dass Markus Söder das Können zum Kanzler hat“, sagte Scheuer den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag) laut Vorabmeldung. Er vermied jedoch eine Festlegung darauf, ob Söder oder Laschet sich um das Kanzleramt bewerben solle. „Jetzt gilt es, für Deutschland und für die Union die beste Entscheidung zusammen mit der CDU zu treffen“, sagte der Vorsitzende des CSU-Bezirksverbands Niederbayern. Scheuer war wegen gescheiterter Pkw-Maut-Pläne in Bedrängnis geraten und hatte sich wegen einer Panne bei einer Neufassung der Straßenverkehrsordnung Söders Unmut zugezogen. Zeitweise wurde sogar über einen Abzug Scheuers aus der Regierung spekuliert.

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